Deutschland und Norwegen haben eine Partnerschaft zur Speicherung von Kohlenstoffdioxid unter der Nordsee vereinbart.
Die beiden Energiefirmen Wintershall Dea und Equinor präsentierten Pläne zum Bau einer 900 Kilometer langen Pipeline, die CO2 aus Deutschland zur „untermeerischen“ Speicherung in der Norwegischen Nordsee transportieren soll.
Nordsee: Neue Pipeline kommt
Ziel sei es, „gemeinsam eine technische und kommerzielle Lösung“ für Transport und Speicherung von CO2 zu finden.
Konkret ist geplant, die Pipeline von Norddeutschland aus mit Speicherstätten in Norwegen zu verbinden. Sie soll „noch vor 2032“ in Betrieb gehen, wie beide Unternehmen betonten.
Die Pipeline hat demnach eine erwartete Transportkapazität von 20 bis 40 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. Das seien rund 20 Prozent der gesamten deutschen Industrieemissionen pro Jahr, hieß es.
Brückentechnologie unter der Nordsee
Die Abscheidung und Speicherung von Kohlenstoff gilt im Kampf gegen die Erderwärmung als geeignete Technologie, um die Dekarbonisierung der Industrie voranzutreiben. Das Umweltbundesamt spricht von einer „Brückentechnologie“ bis die Erneuerbaren Energien und die Steigerung der Energieeffizienz hinreichend etabliert sind.
Dazu soll das klimaschädliche CO2 aus Kraftwerken und Industrieanlagen abgesondert und langfristig unterirdisch in der Nordsee gespeichert werden, etwa in alten Gas- und Öllagerstätten oder Gesteinsschichten.
Das ist die Nordsee:
- die Nordsee ist ein Randmeer des Atlantischen Ozeans
- die Nordsee ist ein wichtiger Handelsweg und dient als Weg Mittel- und Nordeuropas zu den Weltmärkten
- die Fläche beträgt 570.000 Quadratkilometer
- sie ist bis zu 700 Meter tief
Während Deutschland in Europa der größte CO2-Emittent ist, verfügt Norwegen über das größte Potenzial zur Speicherung des klimaschädlichen Gases.
Nordsee: Technik nicht unproblematisch
Laut Umweltbundesamt ist die untermeerische Speicherung von CO2 nicht unproblematisch, da ein späteres Entweichen des gespeicherten CO2 nicht vollständig ausgeschlossen werden kann.
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Dies kann durch technische Mängel, Havarien beim Transport, der Injektion oder dem Speicherprozess oder der Auswahl einer ungeeigneten Speicherformation geschehen.
Leckagen aus untermeerischen Reservoirs können zur Versauerung der Ozeane beitragen und Fische und Algen schädigen. (afp/rg)