Leise rieselt der Schnee – an der Nordsee interessieren sich allerdings Polizei und Justiz dafür. Denn aktuell sind Kokain-Pakete an den schönsten Stränden der Nordsee traurige Regelmäßigkeit.
An gleich mehreren Stränden sind bereits knapp 200 Kilogramm des weißen Gifts aufgetaucht – auf Sylt, Amrum und Föhr. Jetzt setzte die Nordsee-Polizei auf einen waghalsigen Hubschraubereinsatz. Und hegt einen üblen Verdacht.
„Super Puma“ über der Nordsee
Dass kiloweise angespültes Koks an beliebten Nordsee-Stränden kein Zufall sein kann, liegt auf der Hand. Nachdem ein weiteres Paket mit der Droge in St. Peter-Ording (SPO) aufgetaucht war, folgte erneut Sylt. An Silvester entdeckten Spaziergänger auf Sylt eine weitere Lieferung aus der Nordsee.
Die Bergung hätte kaum spektakulärer sein können: Die Bundespolizei Schleswig-Holstein flog bei starkem Sturm mit dem Helikopter „Super Puma“ heran, ein Beamter sprang in die aufgewühlte Nordsee, sicherte das Paket. Der Flug ging sofort weiter, innerhalb weniger Minuten war alles vorbei, wie „Bild“ berichtet.
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Nordsee: Gezielte Koks-Schwemme
Was bei Windstärke 10 den aktuellen Höhepunkt der Drogen-Fahnder ausmacht, hat Methode – und die Koks-Schwemme an der Nordsee ist laut Profis wohl noch lange nicht vorbei! Der Grund ist bitter für Kriminelle, aber auch für Strand-Besucher.
Die Experten gehen nämlich davon aus, dass die Kokain-Pakete ursprünglich zu einem großen Teppich gehört haben, der in der Nordsee trieb. Von Kriminellen mit GPS-Tracker ausgestattet, um die heiße Ware später auflesen zu können. Schwarzmarktwert für ein Kilogramm Kokain: zwischen 35.000 und 50.000 Euro!
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Vermutlich ging der Drogen-Teppich mit vielen Paketen in einem Netz aus Südamerika auf die Reise, verfing sich aber in einer Schiffsschraube oder Sturm riss ihn auseinander. Die Strömung erledigte offenbar den Rest, jetzt sind Pakete auf unbekannter Route unterwegs – und werden vorerst wohl weiterhin an den Stränden der Nordsee auftauchen. Die Behörden warnen eindringlich: Finder sollten sich unbedingt von den Paketen fernhalten und sofort Zoll oder Polizei informieren.