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Nordsee: Krabben-Krise geht in die nächste Runde – jetzt hagelt es Hammer-Preise

Krabbenfischer an der Nordsee fahren neuen Niedrigrekord bei Fangzahlen ein. Nicht nur die Fischer leiden, für Kunden wird es immer teurer.

© IMAGO/Eibner

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Die Fischerei an der Nordsee steht unter Druck. Schon seit Jahren haben sich die Fangmengen reduziert. Insbesondere die Krabbenfischerei leidet unter schwierigen Bedingungen. Neben klimatischen Veränderungen und regulatorischen Herausforderungen sorgen vor allem biologische Faktoren für massive Probleme. Die Folgen sind nicht nur für Fischer, sondern auch für Verbraucher deutlich spürbar.

Experten schlagen Alarm: Die Krabbenfischerei an der deutschen Nordsee-Küste befindet sich in einer tiefen Krise. Die Fangmengen der Krabbenfischer sind in den vergangenen Jahren drastisch gesunken. Das bedeutet einen massiven Einbruch für die Fischer, die ohnehin mit hohen Betriebskosten zu kämpfen haben.

Nordsee: Schuld ist der Wittling

Dirk Sander, Vorsitzender des Landesfischereiverbandes Weser-Ems, fasst zusammen: „Die Krabbenfischerei hier an der Nordsee-Küste hat das schwerste Jahr hinter sich, was ich je in meiner Laufbahn mitgemacht habe.“ Während in den Jahren 2000 bis 2015 durchschnittlich zwischen 12.000 und 13.000 Tonnen Krabben pro Jahr angelandet wurden, lag die Gesamtmenge 2023 nur noch bei 1.057 Tonnen.

Besonders problematisch war der vergangene Herbst, der traditionell als Hauptsaison der Krabbenfischer gilt. Ein wesentlicher Faktor für die Knappheit der Nordsee-Krabben ist die starke Population von Wittlingen. Diese Fischart frisst die Krabben, bevor sie eine für die Fischerei verwertbare Größe erreichen. Ein großer Teil der Krabben wurde von den Wittlingen gefressen, nur wenige Krabben erreichten deshalb die notwendige Fanggröße.

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Nordsee: „Kurve kriegen“

Die Folge ist eine starke Verknappung auf dem Markt. Einige Lebensmittel-Discounter haben Nordsee-Krabben aus ihrem Sortiment genommen, da die Liefermengen nicht ausreichten. Die Knappheit führt zu drastischen Preissteigerungen. Im vergangenen Jahr mussten Kunden an den Landungsbrücken in Hamburg bis zu 15 Euro für ein Krabbenbrötchen mit 100 Gramm Nordsee-Krabben zahlen.


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Sollte sich die Fangsituation an der Nordsee nicht bald verbessern, könnten die Preise erneut in die Höhe schnellen. Philipp Oberdörffer von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen betont: „Hier gilt es eben, die Kurve zu kriegen.“ Die Fischer hoffen, dass die nächsten Monate bessere Fangergebnisse bringen und sich die Preise stabilisieren. Ob sich die Lage jedoch kurzfristig verbessert, bleibt ungewiss.