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Ostsee und Nordsee: Drastische Gefahr für alle Besucher – der Bund sah jahrzehntelang weg

Und sogar Menschen, die nicht an Nordsee und Ostsee reisen, leiden. Nach Jahrzehnten will der Bund jetzt endlich handeln…

© IMAGO / Gottfried Czepluch / Olaf Döring / Christoph Worsch

Nordsee vs. Ostsee: Das unterscheidet beide voneinander

Was sind die Unterschiede zwischen Nord- und Ostsee?

Ein Spaziergang am Strand gehört wohl in jedem Nordsee- und Ostsee-Urlaub dazu. Experten warnen jetzt vor einer Gefahr, die alle Spaziergänger und Flaneure im hohen Norden betrifft. Und sogar wer nicht vor Ort ist, scheint betroffen.

Nicht nur während der Urlaubs-Saison lauern in der Nordsee und Ostsee beunruhigende Bedrohungen, die für Mensch und Tier dramatische Folgen haben können…

Ostsee und Nordsee: Grausame Überreste

Die Veranstaltung, zu der Politiker wie Experten aus der Wissenschaft geladen waren, fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt – und trotzdem sollten alle Nordsee- und Ostsee-Liebhaber wissen, was im und am Wasser abgeht.

Denn von angespülten und harmlos wirkenden Relikten aus alter Zeit geht noch immer eine massive Gefahr für Leib und Seele von unbedarften Spaziergängern aus. Vor allem Kinder schweben schnell in Lebensgefahr. Das Problem: Altmunition aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Etwa 1,6 Millionen Tonnen an alter Munition ist noch in den Meeren zu finden, offenbarte Steffi Lemke von den Grünen am Freitag in einer Sitzung zum Thema in Kiel.


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Ostsee und Nordsee: Warum passiert erst jetzt etwas?

„Die von der Altmunition ausgehenden Gefahren nehmen von Jahr zu Jahr zu“, sagte die Bundesumweltministerin, die Bundesregierung will nun „schnellstmöglich“ Pilotprojekte starten, um Munition und Kampfstoffe aus der Nord- und Ostsee zu beseitigen.

Dabei geht von alter Munition nicht nur eine Gefahr für Strand-Spaziergänger aus: Fischer fänden in ihren Netzen Munition mit verrosteten, teilweise geöffneten Hüllen – Schadstoffe daraus seien unter anderem in Fischen und Muscheln nachweisbar und könnten in die menschliche Nahrungskette gelangen, hieß es. Warum handelten die Verantwortlichen nicht früher?


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Ostsee und Nordsee: Gefahr für alle

„Jahrzehntelang wurden die Munitionsaltlasten kaum beachtet. Für ihre Beseitigung fühlten sich weder Bund noch Länder zuständig“, sagte die Ministerin laut Manuskript. Schleswig-Holstein Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) lobte die Aufbruchstimmung und forderte, nun ins Handeln zu kommen. „Das betrifft nicht nur den Einstieg in die Bergung, sondern auch die Klärung noch offener Rechtsfragen“, teilte er mit.

Jetzt geht es also endlich los, laut Lemke sollen 100 Millionen Euro bis 2025 für die Munitionsbergung zur Verfügung stehen. Aus Kreisen des Umweltministeriums hieß es dazu, der Baubeginn einer Bergungsplattform sei für die zweite Jahreshälfte 2023 geplant. Erste Bergungen sollen nach derzeitigem Stand im Jahr 2024 oder Anfang 2025 stattfinden. Geplant seien diese in geeigneten Gebieten der Ostsee – konkretere Angaben gab es dazu bislang noch nicht.

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