Ist das überbordende Sylt-Dekadenz oder wirklich ein berechtigter Einwand? Darüber scheiden sich aktuell die Geister an der Nordsee. Denn eine Frau sorgt mit einem Beitrag auf Facebook für Wirbel.
Im letzten Jahr entschied sich die Insel dazu, etwas für die Umwelt und gegen verdreckte Nordsee-Strände zu tun (MOIN.DE berichtete): Man stellte Boxen auf, in denen Müll getrennt entsorgt werden kann. Papier und Pappe, Kunststoff, Glas, Strandgut und sogar Kronkorken und Zigaretten lassen sich seitdem feinsäuberlich getrennt voneinander wegschmeißen.
Nordsee: Frau beschwert sich über Müllboxen
„Wir müssen eine enorme Aufmerksamkeit auf das Thema legen und uns selbst wie auch unsere Gäste für einen bewussten Umgang mit natürlichen Ressourcen sensibilisieren. Unsere Strände gemeinsam zu pflegen und zu schützen sollte dabei oberste Priorität haben“, sagte der Sylter Tourismus-Chef Peter Douven damals.
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Und nun DAS: Auf Facebook beschwert sich eine Frau in einem Beitrag über die Müllboxen. Sie finde die Idee zwar gut, schreibt sie. Aber: „Kann man hierfür nicht einen anderen Platz finden? Es gibt Menschen, die, aus welchen Gründen auch immer, nicht an den Strand kommen und von der Promenade aus auf das Meer blicken wollen, jetzt müssen sie gegen Müllkästen gucken!!“
Da habe man „mal wieder nicht zu Ende gedacht“, heißt es weiter. Die Frau fragt die Stadtverwaltung Sylt, ob man das Ganze nicht ändern könne.
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10 Tipps für Urlaub an der Nordsee:
- Lütetsburg
- Cuxhaven
- Sankt Peter-Ording
- Wattenmeer, zum Beispiel Neuwerk oder Nordstrand
- Husum
- Niedersachsens Küste: Neuharlingersiel, Dangast, Greetsiel
- Festlandorte in Schleswig-Holstein, zum Beispiel Brunsbüttel
- Ostfriesische Inseln
- Sylt
- Schleswig-Holsteins Nordsee-Inseln (Föhr, Amrum, Helgoland)
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Gegenwind an der Nordsee
Tatsächlich steht die kritisierte Müllbox direkt vor zwei Sitzbänken, die an der Promenade aufgestellt sind. Das ist auf Fotos zu sehen. Und die Frau erhält auch einiges an Zuspruch für ihren Beitrag. Aber…
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Selbstverständlich kommt auch ordentlich Gegenwind. Denn schließlich ist das Ziel der Boxen, dass so viel Müll wie möglich dort hineingeworfen wird. Dafür müssen diese perfekt platziert sein. Viele Menschen sind nun mal faul und brauchen ein Angebot so niedrigschwellig wie möglich, damit sie es überhaupt annehmen und sich ordentlich verhalten.
Und so antwortet eine weitere Frau auf den Beitrag: „Würden sie weiter weg stehen, dann wäre es anderen wieder zu umständlich, den Müll entsprechend sicher zu entsorgen. Damit man überhaupt Strand und Natur hat, die nicht vollgemüllt und dadurch krank wird und das Ansehen lohnt, sind diese Boxen unausweichlich und somit bestens platziert.“
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Nordsee: „Manche Leute stört auch alles“
Auch für diesen Beitrag gibt es viel Zuspruch. Genau wie für viele andere, die das Ganze kritisch sehen. „Manche Leute stört auch alles“, heißt es. Und: „Wir waren gerade 3 Wochen auf Sylt. Wir fanden diese Müllkästen nicht störend, sondern das Problem Müll am Strand gut gelöst.“
Oder: „Dann geht man einen Meter weiter nach rechts und schon hat sich das ‚Problem‘ erledigt. Verstehe das Problem gerade nicht. Besser, als wenn der Müll in der Natur liegt.“
Dem ist wohl nichts hinzuzufügen. (rg)