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Nordsee: Mutter mit zwei Kindern im Watt gefangen – es ist kein Einzelfall

Viele Nordsee-Urlauber unterschätzen die Gezeiten und die damit verbundene Gefahr, die im Wattenmeer lauern kann.

Nordsee
© IMAGO / penofoto / Bihlmayerfotografie

Das Wattenmeer: Ein einzigartiger Lebensraum in der Nordsee

Das Wattenmeer in der Nordseee bietet Lebensraum für über 10.000 Tierarten. Doch der Klimawandel bedroht dieses einzigartige Gebiet.

Zahlreiche Nordsee-Urlauber unternehmen jedes Jahr Watt-Wanderungen, diese sind bei Touristen beliebt. Doch sie bergen auch Gefahren. Unterschätzt man die Bedingungen, kann aus einem harmlosen Spaziergang eine riskante Rettungsaktion werden.

Immer wieder müssen Rettungskräfte ausrücken, um Nordsee-Fans aus dem Watt zu befreien, die die Gezeiten unterschätzt haben. Vor allem Schlickfelder werden zur tückischen Falle für Watt-Begeisterte. Ein aktueller Fall auf der Insel Amrum zeigt, wie schnell es zu einem Notfall kommen kann.

Nordsee: „Not im Watt“

Am Samstag Mittag (15. Februar) erreicht die Rettungskräfte die Meldung: „Mehrere Personen in Not im Watt.“ Eine Mutter und ihre beiden Kinder sind bei Niedrigwasser in der Wittdüner Bucht unterhalb des DRK Mutter-Kind-Kurheims „Alma-Münster-Haus“ in einem Schlick-Loch stecken geblieben. Sie können sich nicht mehr aus eigener Kraft befreien. Die Rettungsleitstelle alarmiert daraufhin die Feuerwehr Wittdün. Diese rückt mit dem speziell für solche Fälle angeschafften Ketten-Fahrzeug „Argo“ aus.

Die Mutter und ihre Kinder können rasch befreit und ans sichere Ufer gebracht werden. Ein Rettungshubschrauber ist ebenfalls alarmiert worden, kann den Einsatz aber wieder abbrechen. Der Rettungsdienst ist schnell vor Ort, muss jedoch nicht eingreifen.

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Nordsee: „Watt nicht ungefährlich“

Jedes Jahr gibt es mehrere Einsätze dieser Art. Die Feuerwehr Amrum führt regelmäßig Schlick-Rettungen durch. Früher mussten sich die Rettungskräfte mit Steckleitern und Spineboards zu den festsitzenden Personen vorarbeiten. Heute ermöglicht „Argo“ eine schnellere und sicherere Rettung. Dies kann in kritischen Situationen lebensrettend sein, vor allem wenn das Wasser wieder ansteigt.


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Immer wieder warnen Experten vor den Gefahren des Watts. „Wattwanderungen oder auch nur Spaziergänge im Schlick können gefährlich werden. Man sollte diese nie ohne ortskundige Begleit-Personen machen“, heißt es von den Rettungskräften. Wer sich nicht an die Regeln halte, bringe sich und andere in Gefahr.