Die Nordsee-Insel Helgoland ist für ihre zahlreichen Seevögel bekannt, darunter Basstölpel, Trottellummen und Dreizehenmöwen. Viele von ihnen haben auf der „Langen Anna“ eine Bleibe.
Eine Vogelgrippe traf jedoch viele Tiere sowohl im aktuellen als auch im vergangenen Jahr und tötete zahlreiche Vögel (wir berichteten). Nun kommt die Sorge bei den Helgoland-Liebhabern auf, ob bald schon wieder ein Massenausbruch in der Kolonie kommen könnte. Ein Experte klärt auf.
Nordsee: Das ist die aktuelle Lage
Elmar Ballstaedt von dem Verein Jordsand zum Schutz der Seevögel und der Natur erzählt gegenüber MOIN.DE, wie die Lage in den letzten Monaten auf der Nordsee-Insel war. „Im Juni waren von Deutschlands einzigartigen Brutvögeln in den Helgoländer Klippen Verdacht auf die Trottellumme, aber auch Dreizehenmöwen und in geringem Umfang Basstölpel betroffen“, sagt der Experte.
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Ballstaedt erzählt weiter: „Gerade bei den Trottellummen starben mehrere 100 Jungtiere. Auch andere Arten wie Silbermöwen oder Heringsmöwen waren betroffen. Allerdings waren es nur Einzelindividuen und kein Massenausbruch in der Kolonie. Ab September gab es dann eigentlich keine Nachweise mehr von Vogelgrippe auf Helgoland.“ Zwar starben in den letzten Wochen sehr viele Alkenvögel (Trottellummen und Tordalke), allerdings hatten diese laut dem Experten alle keine Vogelgrippe.
Nordsee: Deswegen sind viele Alkenvögel gestorben
Die Tiere jagten optisch nach Fischen, und durch die vielen Stürme war das Wasser der Nordsee wahrscheinlich oft sehr trüb. „Dies kann dazu führen, dass die Tiere kaum jagen können und entsprechend verhungern. Viele der Kadaver waren stark abgemagert“, erklärt Ballstaedt.
Sein Fazit lautet: „Vogelgrippe spielt zum aktuellen Zeitpunkt auf der Nordsee-Insel Helgoland kaum eine Rolle, da alle Tests in den letzten Wochen negativ waren. Trotzdem muss man vorsichtig sein, da wir auch im letzten Winter Fälle hatten und es jederzeit auch wieder anders aussehen kann.“
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Nordsee-Liebhaber können nur aufatmen und hoffen, dass die Vogelgemeinschaft auf Helgoland sich von den vorangegangenen Ereignissen erholen kann. Das genaue Ausmaß kann der Experte nun nicht nennen. „Das werden wir erst 2024 bei der Brutvogelkartierung benennen können.“