Beim Spaziergang durch das Watt der Nordsee kommen Besuchern oft Funde vor die Füße, die gerne als Andenken mitgenommen werden. Teilweise haben sie eine größere Bedeutung, wie etwa Teile eines Wracks oder Bernstein, in anderen Fällen sollen sie nichts weiter als eine Küsten-Erinnerung sein.

In einigen Fällen beginnen Beteiligte aber auch das Rätseln, denn nicht immer sind Funde aus der Nordsee direkt leicht zuzuordnen. Wie in einem Fall, in dem eine Urlauberin zunächst ratlos vor ihrer Entdeckung stand. Auch Nordsee-Liebhaber sind nicht sicher.

Nordsee-Funde sorgt für Rätsel

„Ich habe das sogar mit nach Hause genommen“, berichtet Mancella M. im Gespräch mit MOIN.DE. Beim Spaziergang in Cuxhaven hatte sie eine seltsame Entdeckung gemacht. Der Aufbau erinnere an Salzschichten. „Man konnte es mit dem Finger abschaben.“

Etwas Ähnliches hätte sie noch nie gesehen. „Ich habe es gefunden als die Ebbe angefangen hat“, erklärt die Urlauberin. Etwa 200 bis 300 Meter in die Nordsee hinein schwamm der Gegenstand vor ihr auf der Wasseroberfläche.

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Nordsee: Experte klärt auf

Als sie in einer Facebook-Gruppe mit Nordsee-Kennern danach fragt, sind die Rückmeldungen unterschiedlich und nicht ganz eindeutig. Einige vermuten, dass eine Sepiaschale dahintersteckt. MOIN.DE hat bei einem Experten nachgehakt und herausgefunden, was tatsächlich hinter dem Nordsee-Fund steckt.

Rainer Borcherding von der Schutzstation Wattenmeer erklärt: „Das ist die Rückenplatte eines Sepia-Tintenfisches.“ Die Tintenfische sind in der Nordsee heimisch. „Im Spätsommer werden oft welche angespült, die aus der westlichen Nordsee kommen, wo es Felsküsten mit Verstecken unter Wasser gibt und keine flächendeckende Schleppnetzfischerei wie im Wattenmeer.“

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„Da die Schulpe zwischen den hauchdünnen Kalkschichten Gas enthalten, schwimmen sie“, meint der Experte, was die Fund-Situation der Spaziergängerin aufklärt. Es gibt sogar eine Funktion dafür, wie Borcherding MOIN.DE sagt: „Man kann den Schulp mitnehmen und dem Wellensittich in den Käfig hängen, er knabbert daran gerne herum.“

Es ist meist die gewöhnliche Sepia, von der die Schulpe angespült werden. Es gibt insgesamt aber neben der gewöhnlichen auch noch die „schlanke“ Sepia und die „orbignys“ Sepia, die sich schon optisch von der gewöhnlichen unterscheidet, die breit, oval und in der Mitte am dicksten und breitesten ist.