Auf den Nordsee-Inseln fühlen sich immer wieder Insulaner verdrängt und manche haben fast kein Inselleben mehr. Die Orte, an denen sie als Kinder gespielt haben, gibt es nicht mehr. Stattdessen stehen Ferienwohnungen und Luxus-Hotels.
Und es wird immer schlimmer: Viele Insulaner finden keinen bezahlbaren Wohnraum mehr. Gemeinden müssen einschreiten und die Notbremse ziehen. Nach Sylt und Norderney greift nun eine weitere Nordsee-Insel zu einer drastischen Maßnahme gegen Investoren.
Nordsee: Insulaner fühlen sich „verdrängt“
Auf mehreren Nordsee-Inseln gibt es viele Wohnungen für Urlauber, aber zu wenig bezahlbarer Wohnraum für Insulaner. Doch das soll sich ändern, denn nach Sylt und Norderney verbietet nun auch Amrum den Bau neuer Ferienwohnungen.
„Es geht nun darum, Einhalt zu gebieten. Die Priorität ist nun die Insel-Bevölkerung zu versorgen“, sagt Christoph Decker, Bürgermeister von Amrum.
Nordsee: Insulaner jubeln! Doch es gibt eine Befürchtung
In den sozialen Netzwerken begrüßen viele Insulaner die neue Entscheidung der Gemeinde. Doch es gibt eine Befürchtung: „Die Maßnahme ist völlig verständlich und angemessen, aber hoffentlich kommt sie nicht um Jahre zu spät. Denn das hätte schon wesentlich früher passieren müssen, wenn man sieht, welche Entwicklungen das zum Beispiel auf Sylt genommen hat, wo viele ehemalige Einheimische jetzt täglich auf die Insel zur Arbeit anreisen müssen, weil sie auf Sylt keinen bezahlbaren Wohnraum mehr finden können“, schreibt ein Mann auf Facebook.
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Amrum-Urlauber äußeren sich auch dazu: „Ich finde das vernünftig! Ich liebe diese Insel und würde auch da gerne eine Immobilie besitzen, aber nicht auf den Köpfen der Inselbewohner“, heißt es.
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Andere Insulaner finden die Entscheidung „überfällig“, doch freut sich wohl jeder Insulaner. Die „Bürgerinitiative für ein lebenswertes Amrum“ will eine Gesellschaft gründen, die gestiftete Immobilen zu erschwinglichen Preisen an Amrumer weiter vermieten soll, damit die Nordsee-Insel weiter für Insulaner bezahlbar bleibt.