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Ostsee: Bittere Pille für den Osten! Die AfD dürfte hier kaum was ändern

Seit Jahren herrscht eine Kluft zwischen West- und Ostdeutschland und ein ganz bestimmter Grund trägt wesentlich dazu bei.

Alice Weidel und Hans Christoph Berndt von der AfD.
© IMAGO / Chris Emil Janßen

Ost-West-Vorurteile

Weseler Firma will keine Geschäfte mit Ostdeutschland.

Die politische Lage in Deutschland spaltet aktuell die Nation. In immer mehr Umfragen und Landtagswahlen gewinnt die AfD an Prozenten hinzu. Vor allem im Osten erhält die Partei viel Zuspruch.

Bereits seit mehreren Jahrzehnten steht Ostdeutschland vor massiven Problemen. Eines davon dürfte auch mit der AfD an der Spitze vorerst nicht so schnell behoben werden können.

Ostsee: Ostdeutsche werden benachteiligt

Aus diversen Umfragen und Analysen auf Bundesebene geht immer wieder hervor, dass sich viel zu wenige Ostdeutsche in Führungspositionen befinden. Laut des Forschungsprojektes „Elitenmonitor“ der Universität Leipzig lag der Anteil im Jahr 2022 bei lediglich 12,2 Prozent.

Ostdeutsche seien dadurch nicht ausreichend repräsentiert, und den Entscheidungsträgern aus der Mehrheitsgesellschaft fehle es oft an Kompetenz und Empathie für die Probleme des Ostens. „Das führt dazu, dass Menschen aus diesen Regionen Deutschlands sich teilweise als Bürger zweiter Klasse fühlen“, erklärte ein Sprecher der Universität Leipzig. Die Gründe für dieses Problem sind vielfältig.

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Laut Astrid Lorenz, Forscherin an der Universität Leipzig, fehle es Ostdeutschen oft an wichtigen Kontakten für ihre Karriere. Ein weiterer Grund sei die Neigung von Firmen, ihre Nachfolger selbst zu rekrutieren. Auf westdeutsche Führungskräfte folgten dann oft Menschen, die ebenfalls aus dem Westen kämen. Dadurch fehle es Ostdeutschen an Vorbildern, die sie motivieren könnten. Eine Politikerin fordert nun, dieses Problem endlich anzugehen – und meint damit nicht nur die Regionen an der Ostsee.

Kommt es an der Ostsee bald zur blauen Wende?

„Wir brauchen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft mehr Menschen mit ostdeutschen Erfahrungen in Führungspositionen“, machte Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, in einem Interview mit der „OZ“ klar. Sie selbst sehe ihre Regierung in dieser Hinsicht gut aufgestellt. Auch in anderen Städten und Regionen an der Ostsee sollen die Chefpositionen sehr ausgeglichen besetzt sein. Doch aktuell muss auch die SPD-Politikerin zittern.


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Wie aus einer Umfrage des Instituts Insa für den „Nordkurier“ hervorgeht, liegt die AfD in Mecklenburg-Vorpommern aktuell bei satten 25 Prozent. Dahinter folgt die CDU mit 21 Prozent. Erst an dritter Stelle, mit 20 Prozent der Stimmen, kommt Manuela Schwesigs SPD. Sollten sich die Umfragewerte bei der nächsten Landtagswahl im Herbst 2026 bewahrheiten, steht dem Bundesland an der Ostsee ein massiver Politikwechsel bevor.