Diese Zahlen in der Ostsee-nahen Kleinstadt sorgen für Diskussionen. Wahlstedt ist eine Kleinstadt mit industriellem Hintergrund, doch wirtschaftliche Probleme und soziale Unsicherheiten scheinen die politische Stimmung zu beeinflussen.
Viele Menschen sind fassungslos über das Wahlergebnis. In keiner anderen Stadt Schleswig-Holsteins erzielte die AfD ein so hohes Wahlergebnis wie hier. Die Frage steht im Raum: Warum hat die AfD gerade hier so viele Stimmen erhalten?
Ostsee: „Ich bin fassungslos“
27,2 Prozent der Wähler stimmten hier bei der Bundestagswahl für die rechtspopulistische Partei. Damit lag sie vor der CDU (25,9 Prozent) und der SPD (17,3 Prozent). Bürgervorsteher Horst Kornelius (CDU) kann die Entwicklung kaum fassen: „Ich bin fassungslos“, sagt er. Protestwähler seien ein entscheidender Faktor, meint er. Doch handfeste Probleme wie der „Wegfall von Arbeitsplätzen“ dürften eine noch größere Rolle spielen, berichtet das „Hamburger Abendblatt“.
Der Niedergang traditioneller Unternehmen setzt der Region zu. Die Insolvenz des Kaffee- und Süßwarenhändlers „Arko“ Anfang 2024 war ein schwerer Schlag. Nur wenige Monate später kündigte der dänische Pumpenhersteller „Grundfos“ das Produktionsende in Wahlstedt bis 2027 an. 530 Arbeitsplätze werden verloren gehen. Viele Menschen vor Ort bringen die Schließungen direkt mit der aktuellen Politik in Verbindung.
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Ostsee: „Unsere Freunde wählen alle AfD“
Hohe Lohnnebenkosten und steigende Energiekosten seien Themen, die immer wieder fallen würden, schreibt das Abendblatt. Die AfD machte bezahlbare Energie zu einem zentralen Wahlkampfthema – und offenbar mit Erfolg. Andere Wahlstedter erwähnen angebliche kriminelle Strukturen. Zwei Jugendliche in der Innenstadt erklären offen: „Unsere Freunde wählen alle AfD.“ Für Ausländer hätten sie wenig übrig.
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Eine Rentnerin zeigt sich entsetzt: „Ich bin enttäuscht, dass so viele Leute AfD gewählt haben. Die haben nichts aus der Vergangenheit gelernt.“ Die CDU-Bundestagsabgeordnete Melanie Bernstein sieht einen tiefen Vertrauensverlust: „Gerade bei der Eindämmung der illegalen Migration habe ich oft gehört, die CDU sei genauso schuld wie die anderen etablierten Parteien.“ Holger Böhm, langjähriges SPD-Mitglied, sieht eine generelle Unzufriedenheit: „Die AfD ist so stark, weil die anderen so schwach sind.“