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Ostsee: Alle gehen voran – nur hier herrscht Stillstand

Es herrscht Stillstand bei Bauten an der Ostsee. Villa Baltic, Bürgerhaus und Schwimmbad – nichts geht voran.

© IMAGO/Fotoagentur Nordlicht/imagebroker

Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Im malerischen Ostseebad Kühlungsborn mit seinen 400.000 Urlaubern pro Jahr herrscht Chaos statt Fortschritt. Wichtige Projekte wie die historische Villa Baltic, das Bürgerhaus und ein neues Schwimmbad kommen seit Jahren nicht vom Fleck. Doch warum geht nichts voran?

Für die Menschen vor Ort und die vielen Touristen ist der Stillstand nur schwer zu ertragen. „Wer ist dafür Verantwortlich das hier in Kühlungsborn soviel schleift?“, kommentiert ein wütender Nutzer in den Sozialen Medien.

Politik blockiert Zukunft des Ostsee-Ortes

Die Antwort: Eine Mischung aus Streit, Bürokratie und Personalmangel. Die Verwaltung ist überfordert, die Politiker zerstritten. Kaum wird ein Beschluss gefasst, wird er beim nächsten Treffen wieder infrage gestellt.

+++Ostsee: Sturmflut-Warnung! Erste Gebiete schon überflutet+++

Dazu kommt, dass externe Behörden wie die Landesforst oder Küstenschützer bei vielen Projekten mitreden – was alles noch komplizierter macht. Im Juni diesen Jahres erst wurde im Ostsee-Ort Kühlungsborn die neue Bürgermeisterin Olivia Arndt gewählt, die ab dem 1. Januar 2025 ihr Amt antreten wird. Der stagnierende Fortschritt stellt die Bürgermeisterin vor eine wahrhaftige Herkulesaufgabe.

Ostsee: Villa Baltic im Dornröschenschlaf

Sie könnte das Schmuckstück von Kühlungsborn sein, die historische Villa Baltic. Stattdessen verfällt das prachtvolle Gebäude an der Ostsee seit über 35 Jahren, während die Politik sich nicht entscheiden kann. 2019 kaufte Investor Jan Aschenbeck die Villa und plant, sie zu retten. Die Idee: Ein Hotel auf dem Nachbargrundstück soll die Sanierung finanzieren. Doch was macht die Stadt? Sie diskutiert und verschiebt die Entscheidung immer wieder.


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Gerade erst wurde erneut eine wichtige Abstimmung gestrichen. Und das obwohl die Zeit drängt. Millionen an Fördergeldern könnten verloren gehen. Die Stadtvertreter schieben sich gegenseitig die Schuld zu.

Baustopp im Ostseeparadies

Ein Bürgerhaus für Vereine und Kultur in dem Bürger zusammenkommen können. Klingt toll, passiert aber nicht. Schon 2018 wurde der Bau beschlossen, doch heute – fünf Jahre später – ist kein einziger Stein gesetzt. Stattdessen werden Standorte in Kühlungsborna an der Ostsee geprüft, verworfen und wieder diskutiert. Mal soll es neben einem Parkhaus entstehen, mal an der Karl-Risch-Straße. Die Vereine und Gruppen, die dringend Räume brauchen, fühlen sich im Stich gelassen.

Auch das einstige Highlight des Ostseebads, die Meerwasserschwimmhalle, ist vom absoluten Stillstand betroffen. Bereits 2003 wurde die Schwimmhalle geschlossen. Seitdem träumen Einheimische und Gäste von einem Ersatz. Doch auch hier gibt es nur leere Versprechen. 2018 wurde sogar eine Fläche am Grünen Weg reserviert. Aber der Neubau war zu teuer, der Anbau ans „Kübomare“ scheiterte – und jetzt? Nichts als gähnende Leere an der Ostsee.