Wer die Sendung „Bares für Rares“ verfolgt, dem ist schon so mancher Schatz unter die Augen gekommen. Menschen aus ganz Deutschland können dort ihre Gegenstände verkaufen. Nun war ein Schatz von der Ostsee unter den Angeboten.
Und dass dieser Gegenstand eine Reise zurück zu seiner Heimat an die Ostsee auf sich nehmen würde, hätten die Händler beim ersten Angebot sicherlich auch nicht gedacht.
Ostsee: Wertvolles Fundstück auf Reisen
Bei „Bares für Rares“ werden alte Fundstücke untersucht und verkauft. Ein Ölgemälde aus Anklam von der Ostsee hatte in den Jahren seinen Weg nach Badem-Württemberg gefunden. Von hier kamen nämlich zwei junge Männer in die ZDF-Sendung, um das Bild zu verkaufen.
Nachdem Friedrich Häusser und die anderen Händler bei „Bares für Rares“ das Gemälde unter die Lupe nahmen, stellte sich heraus, wer dahintersteckt: Otto Antoine, ein Maler aus Berlin, der sich jahrzehntelang einen Namen mit seinen Kunstwerken machte. Dabei sind Ölbilder neben Aquarellen und Radierungen mit Motiven seine Schwerpunkte. Der Maler starb 1951 im Alter von 85 Jahren.
Maler entdeckte seine Liebe für die Ostsee
Kunsthistorikerin Bianca Berding sagt nach dem Anblick: „Er hat ein sehr großes Oeuvre hinterlassen und hat weit überwiegend Berlin und die Umgebung gemalt. Er hat so viel Bilder und Ansichten angefertigt, dass er auch als der Maler von Berlin gilt. Durch einen Malerfreund hat er dann auch die Ostseeküste für sich entdeckt.“
Auf diesem Fundstück ist eine gemalte Holzbrücke zu sehen – „Die alte Peene-Tor-Brücke in Anklam“. Antoine muss diese Zeichnung vor 1926 festgehalten haben, denn in diesem Jahr wurde die Brücke durch eine Stahlkonstruktion ersetzt.
Ostsee-Fund zeigt einen größeren Wert als erwartet
Friedrich Häusser handelt bereits seit zwölf Jahren mit Kunst und Antiquitäten. Dieses Bild begeisterte ihn direkt – und ordnete ihm einen Wert von 900 Euro zu. Nach Ausstrahlung der Sendung, meldeten sich drei Interessenten telefonisch bei dem Kunsthändler, darunter auch ein Mann aus Anklam.
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Das ist die Ostsee:
- auch Baltisches Meer genannt
- die Ostsee ist das größte Brackwassermeer der Erde
- die Fläche beträgt 412.500 Quadratkilometer
- sie ist bis zu 459 Meter tief
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„Ich freue mich so, denn ich habe ihm was Gutes getan und habe gesagt, dass passt alles so gut zusammen. Aber, ich muss auch die Steuer berücksichtigen. Doch für so liebe Kunden, die auch so schnell reagieren, habe ich das Gemälde an ihn für 1.200 Euro verkauft.“
Ostsee: Der Weg zurück nach Anklam
So wurde ein Mann aus Anklam neuer Eigentümer des Gemäldes – und zwar durch eine Reihe von Zufällen: Der Sohn des 56-jährigen hatte ihn auf die Sendung hingewiesen – sonst hätte er diese gar nicht gesehen. Als er anrief war er außerdem zu spät, denn das Bild war bereits einem anderen Interessenten versprochen.
Als dieser dann absprang, nutzte der Mann aus Anklam die Chance. „Das Bild ist sicher nicht ganz kostengünstig gewesen, aber wie auch immer, die Chance gibt’s nur einmal so etwas zu erwerben“, sagt er. Der Hintergrund für den Kauf ist vermutlich mit seinen Interessen an der Geschichte der Region verwurzelt.
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Der Anklamer engagiert sich seit Jahren auch im historischen Verein der Stadt und sei demnach auch direkt in die Überlegung gegangen, dass Bild einem Museum für ihre Ausstellung oder zur Dokumentation zur Verfügung zu stellen. Nach langem Abwägen entscheidet er sich aber dafür, es doch bei sich selbst aufzuhängen. So ist der Schatz aus Anklam also in seine Heimat zurückgekehrt. (lfs)