Eine Sondersitzung (29. Oktober) in Sassnitz zum Thema LNG-Terminal an der Ostsee sollte eigentlich Klarheit für die Anwohner bringen – stattdessen verhielten sich Stadtratsvertreter unmöglich und vergraulen Anwohner und Presse.
Die Ostsee-Anwohner wollen dieses Verhalten nicht ruhen lassen und verlangen jetzt sofortige Maßnahmen, denn sie sind empört.
Ostsee: Anwohner kommen nicht zu Wort
Eigentlich sollte die Sondersitzung als informative Veranstaltung dienen, um die Anwohner über den aktuellen Stand des LNG-Terminals zu informieren. Das Projekt ist bei den Anwohnern wegen Lärmbeschwerden und Umweltängsten nicht beliebt.
Bei der Sitzung sollten sie endlich die Möglichkeit haben, auf Augenhöhe mit den verantwortlichen Politikern zu sprechen. Dieser Plan ist wohl deutlich in die Hose gegangen, denn die Stadtvertreter haben sich unmöglich benommen. Ein „trauriger Höhepunkt in der Geschichte der demokratisch gewählten Stadtvertretung“, ist es laut „Rügennews“ gewesen.
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Um die Anwohner in die Thematik einzubinden, ist eine Diskussionsrunde eröffnet worden. Dabei sollte klar sein, dass sich Anwohner zu Worte melden, aber scheinbar war Stadtpräsidenten Norbert Benedict darauf nicht vorbereitet. Als eine interessierte Frau ihre Frage stellen wollte, sagte er: „Da hinten wird mir gewunken, ich weiß nicht, was Sie möchten? Wollen Sie ein Kind von mir?“. Unfassbar. Doch das ist noch nicht alles.
Ostsee: Eingeschränktes Medienrecht?
Als ob diese Antwort des Stadtpräsidenten auf eine noch ungestellte Frage nicht schon schlimm genug ist, versuchten die Mitglieder offenbar noch ihr Vorhaben vor den Augen der Öffentlichkeit zu vertuschen. Von den etwa 100 Gästen sind neben den Anwohnern auch Medienvertreter anwesend. Diese sind mit Kameraequipment angekommen, damit die Stadtvertretersitzungen live ins Internet übertragen werden kann. Dies ist in anderen Orten kein Problem, lediglich Sassnitz tat sich damit schwer, berichtet „Rügennews“.
Stadtvertreter Stefan Grunau hatte im Voraus eine heimliche Abstimmung durchführen lassen. Dabei sollte abgestimmt werden, ob Filmaufnahmen zugelassen sein sollen. Bei dieser Abstimmung wurde dafür gestimmt. Selbstbestimmung beim Arbeiten wurde den beiden Kameraleuten aber verwehrt, denn ihnen wurde offenbar von Norbert Benedict genau gesagt, wie sie sich verhalten sollen.
Ostsee: Verhalten hat Konsequenzen
Die Wut von Kritikern ist so groß, dass sie sich schlagartig in den sozialen Netzwerken entlädt. „Politiker im Großen wie im Kleinen untragbar! Die lachen über uns und machen, was sie wollen!“, schreibt ein Mann. Besonders deutlich wird, dass viele Teilnehmer nicht glücklich über das Verhalten ihrer selbst gewählten Politiker sind.
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Die Kritiker fordern harte Konsequenzen, auch Rücktrittsforderungen an den Stadtpräsidenten werden laut. Laut den „Rügennews“ seien neben den Forderungen sogar eine Anzeige und eine Dienstaufsichtsbeschwerde in Arbeit.