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Ostsee-Region kämpft mit weniger Urlaubern – Betreiber spricht Klartext

Rückläufige Touristenzahlen und ein verändertes Reiseverhalten setzen der Ostsee-Region Fischland-Darß-Zingst zu.

Ostsee
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Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Die Ostsee war schon immer ein beliebtes Ziel für Erholungssuchende und Naturliebhaber. Doch in jüngster Zeit zeichnen sich in der Region Fischland-Darß-Zingst deutliche Veränderungen ab.

Die Anziehungskraft der idyllischen Küste scheint zu schwinden – Anbieter vor Ort schlagen Alarm! Die Situation vor Ort zeigt, dass nicht alles so läuft wie erhofft. Das berichtet die „Ostsee Zeitung“.

Ostsee: Weniger Touristen – Einbruch bei den Passagierzahlen

Die Reedereien in der Ostsee-Region Fischland-Darß-Zingst verzeichnen einen deutlichen Rückgang der Passagierzahlen. Vor allem die Zahl der transportierten Fahrräder ist stark zurückgegangen. Der Geschäftsführer der Poschke Fahrgastschifffahrt GmbH, Tassilo Schäfer, hat diesen Trend spricht gegenüber der „Ostsee Zeitung“ von einer ernstzunehmenden Herausforderung: „Das ist schon eine Baustelle für uns“. Besonders betroffen ist die Strecke zwischen Zingst und Barth, da viele Radfahrer inzwischen auf E-Bikes umgestiegen sind und sich damit unabhängiger von den Fährverbindungen machen.

Doch nicht nur die E-Bikes sorgen für Probleme an oder Ostsee. Auch das veränderte Verhalten der Urlauber macht den Reedereien zu schaffen. „Das Geld sitzt bei vielen nicht mehr so locker“, sagt Schäfer. Gäste, die nach Zingst kommen, zögern oft, an Bord der Schiffe zu gehen, weil sie diese Touren schon in früheren Urlauben gemacht haben. Diese finanzielle Zurückhaltung schlägt sich deutlich in den Umsatzzahlen nieder.

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Familienangebote an der Ostsee – ein Lichtblick im touristischen Dunkel

Trotz der allgemeinen Rückgänge gibt es einen kleinen Lichtblick an der Ostsee: Spezielle Angebote für Familien erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Bei den Ausflügen in Prerow und Zingst können Kinder kostenlos mitfahren, was diese Touren besonders attraktiv macht. „Diese Angebote sind deutlich in den Fokus gerückt“, bestätigt Schäfer. Auch die nostalgischen Fahrten mit den Mississippi-Dampfern werden weiterhin gut angenommen.

Um dem Rückgang entgegenzuwirken, plant die Reederei eine Neuausrichtung ihrer Angebote. Bereits jetzt wurden bewährte Rundfahrten neu verpackt, um sie attraktiver zu machen. So wurde aus der klassischen Kranichfahrt eine Kranichexpedition“. Mit dem neuen Anstrich sollen wieder mehr Gäste an Bord geholt werden. „Wir müssen uns neu erfinden“, betont Schäfer.

Schlechtes Wetter an der Ostsee verschärft die Situation

Neben den ausbleibenden Gästen macht den Reedereien auch das unbeständige Wetter an der Ostsee zu schaffen. Elke Rasche, Seniorchefin der Reederei Rasche, sieht in der durchwachsenen Saison ein weiteres Problem: „Die Leute sitzen auf ihrem Geld“, sagt sie zur „Ostsee Zeitung“. Das wechselhafte Wetter mit wenigen sonnigen Tagen trägt seinen Teil dazu bei, dass die Gästezahlen weiter sinken.



Die Zukunft der Ostseeregion scheint ungewisser denn je. Ein Umdenken ist notwendig, um die Attraktivität der Region zu erhalten und den Gästen auch in schwierigen Zeiten einzigartige Erlebnisse zu bieten.