Vor wenigen Tagen sprang ein Delfin in der Ostsee direkt in die Herzen erstaunter Beobachter. Fotos aus Travemünde begeisterten kurz darauf nicht nur den Norden (wir berichteten).
Doch langsam wird klar, wie sehr sensationshungrige Ostsee-Besucher dem Tier zusetzten…
Ostsee: Unfassbares Verhalten
Einen Delfin in freier Wildbahn erleben – nicht nur für alteingesessene Liebhaber des Kult-Klassikers „Flipper“ offenbar ein Muss. Verständlich, denn die zutraulichen und hochintelligenten Meeres-Säuger begeistern jung und alt. In Travemünde an der Ostsee vollführte der Gast sogar echte Kunststücke, wow! Doch einige Touristen gingen entschieden zu weit…
Wie zusammen mit beeindruckenden und aus sicherer Entfernung aufgenommenen Aufnahmen des Delfins in der Ostsee in den sozialen Netzwerken klar wird, rückten nicht wenige Schaulustige dem Tier so richtig auf die Pelle. Ein Mann, der vor Ort war, fand drastische Worte.
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Ostsee: Bußgeld gefordert
„Extrem grenzwertig“ sei es, mit Booten nah an den Delfin unweit der Priwallfähre in Travemünde heranzufahren, meint er. Laut seinen Beobachtungen zogen Beobachter des Spektakels sogar immer wieder enge Kreise um das Tier – nur um Fotos und Video-Aufnahmen aus nächster Nähe zu machen.
Er findet sofort reichlich Zustimmung. Eine Unverschämtheit sei es, aus reiner Sensationsgier den Freiraum des Delfins derart zu verletzen, meinen viele in den sozialen Netzwerken. Sogar Forderungen nach Bußgeldern werden laut.
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Ostsee: So geht’s richtig
Tatsächlich weisen Experten immer wieder darauf hin, sich Delfinen zur Beobachtung immer ohne hektische Bewegungen und Fahrtrichtungsänderungen (mit Booten) zu nähern. Sollten sich Delfine entfernen, „sollte keinesfalls versucht werden, sie zu verfolgen“, heißt es von der Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V.
Dazu empfehlen die Profis, einen Mindestabstand mit dem Boot von 100 Metern, in einem Umkreis von 200 Metern sollten nicht mehr als drei Fahrzeuge zugegen sein. Dabei sollte die Näherung nie frontal, sondern immer seitlich erfolgen – und immer langsam. Ganz wichtig: In der Nähe der Tiere den Motor abstellen! Bleibt zu hoffen, dass bei den Fotoaufnahmen kein Blitzlicht zum Einsatz kam – denn das ist für die empfindlichen Augen der freundlichen Säuger schädlich.