Seit Jahren sorgt der geplante Ostseetunnel, der Deutschland und Dänemark verbinden sollte, für Kritik und Klagen – und das scheint sich nicht zu ändern. Nun haben die Stadt Fehmarn und der Wasserbeschaffungsverband (WBV) Fehmarn am Freitag (3. Mai) beim Bundesverwaltungsgericht eine Klage gegen den Bau der Hinterlandanbindung des geplanten Ostseetunnels eingereicht.
Das kündigte Fehmarns Bürgermeister Jörg Weber an.
Ostsee: Wasserversorgung gefährdet
Mit der Klage solle erreicht werden, dass die Deutsche Bahn die Gespräche mit der Stadt Fehmarn noch einmal aufnehme. Vor allem die geplante Elektrifizierung der Brücke über den Fehmarnsund, also die Meerenge zwischen der Insel Fehmarn und dem Festland, bereite der Stadt Sorgen, sagte Weber. „Wir halten die Elektrifizierung für unnötig, da die Sundbrücke in Zukunft ohnehin durch einen gut zwei Kilometer langen Absenktunnel ersetzt werden soll.“
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Außerdem sieht die Kommune die Wasserversorgung der gesamten Insel durch die Bauarbeiten gefährdet. Die Trinkwasserbehälter des Wasserwerkes der Insel liegen nach Angaben Webers in unmittelbarer Nähe der zukünftigen Baustelle. Entsprechende Hinweise des Wasserbeschaffungsverbandes (WBV) seien bislang nicht gehört worden.
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Die Klage musste bis zum 3. Mai eingereicht werden. Danach haben Fehmarn und der WBV zehn Wochen Zeit, um die Klage zu begründen. Bürgermeister Weber erklärte jedoch, dass sie bereit seien, die Klage zurückzuziehen, falls eine Einigung mit der Deutschen Bahn erzielt werden könne. (dpa)