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Ostsee: Fischbrötchen-Fiasko! Gemeinde lieferte sich selbst ans Messer

Wie soll es für die Fischer und Kunden in Warnemünde an der Ostsee weitergehen? Gegenüber MOIN.DE sprachen Verantwortliche der Stadt Rostock Klartext.

Ein Fischbrötchen.
© IMAGO / Gottfried Czepluch

Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Wie geht es in Zukunft weiter am Fischmarkt in Warnemünde an der Ostsee? Diese Frage stellten sich in den vergangenen Monaten viele Fischer. Eine gestartete Petition hatte binnen weniger Tage rund 30.000 Unterzeichner gefunden.

Es war ein Streit um den Charme und die Attraktivität des Fischmarkts an der Ostsee. Gegenüber MOIN.DE hatte sich die Stadt Rostock zu den Plänen geäußert. So sollte es weitergehen…

Ostsee: Umgestaltung des Fischmarkts

Im Ortsteil Warnemünde plante die Stadt, den bei Einheimischen und Touristen beliebten, traditionellen Fischmarkt auf der Mittelmole umzugestalten. Die Verkaufsanhänger sollten abgeschafft und stattdessen sollten einheitliche Container aufgestellt werden. Einige der Händler vor Ort wehrten dagegen. Die Pläne hielten sie für falsch: „Dies würde nicht nur unsere Kosten erhöhen, sondern auch den Charme des Fischmarktes in Warnemünde zerstören“, hieß es in der Petition.

Ihr größter Kritikpunkt: Sie müssen für die Container Miete bei der Stadt bezahlen – eine schwere Belastung in ohnehin schweren Zeiten für die Fischerei. Auf Anfrage unserer Redaktion hielt die zuständige Verwaltung der Stadt Rostock dagegen: „Es wird für die betroffenen Fischhändler einen fairen und entsprechend der derzeitigen Situation angemessenen Mietpreis geben.“ Aber gerade, weil man den traditionellen Fischmarkt erhalten wolle, seien dringende Veränderungen notwendig, erklärte die Stadt.

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Ostsee: „Nicht schön anzusehen“

„Unser oberstes Ziel als Verwaltung ist daher natürlich, den Fischmarkt auf der Mittelmole langfristig zu erhalten und ihn gut in die Zukunft zu führen“, erklärt eine Sprecherin der Stadt Rostock. „Die jetzt genutzten, weitgehend ortsfesten Verkaufsanhänger, Wagen und Stände sind bekanntlich nicht ohne Weiteres legal, und sie würden bei einem Hochwasser einfach weggeschwemmt.“ Ergänzend heißt es: „Die kahlen weißen Wagen sind in ihrer großen Zahl auch nicht schön anzusehen.“ Auch die Durchfahrt von Rettungskräften soll durch die neue Gestaltung langfristig gesichert sein.


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Von der Kritik der Ostsee-Fischer vor Ort sei die zuständige Verwaltung nicht informiert gewesen. „Über die grundsätzliche Umstellung hin zu festen Verkaufscontainern aufgrund der vorgenannten Gründe bestand in dem Kreise bislang Einigkeit“, stellten die Verantwortlichen im Gespräch mit unserer Redaktion klar. Eine Ablehnung der Umgestaltungspläne durch die Fischer sei von diesen „in den bisherigen Gesprächen jedenfalls nicht kommuniziert“ worden.