In und an der Ostsee lassen sich so allerlei Dinge finden. Häufig handelt es sich dabei um Steine, insbesondere Bernsteine, oder Muscheln, die die Menschen mit nach Hause nehmen.
Doch dieses Mal hat ein Mann etwas ganz Besonderes gefunden. Am Donnerstag, den 12. August, meldete er sich in einer Facebook-Gruppe der Region Fischland-Darß-Zingst. Sofort kontaktierte ihn eine Frau, die großes Interesse an dem Fund in der Ostsee hatte.
Ostsee: Spektakulärer Fund im Meer
Annette Weidemann ist nämlich ehrenamtliche Bodendenkmalpflegerin des Landesamts für Kultur- und Denkmalpflege in Mecklenburg-Vorpommern. Sie erkannte sofort, dass es sich dabei möglicherweise um ein Wrackteil handelt.
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Diese seltenen Funde tauchen immer wieder mal im Meer auf. Also leitete Annette Weidemann entsprechende Schritte ein, damit das Stück geborgen werden konnte. Einen Tag später machte sie sich dann sogar selbst auf den Weg zu der Fundstelle, um es zu bewachen.
Frau macht sich auf den Weg zur Fundstelle an der Ostsee
Und das hat einen Grund: „In der Vergangenheit hatten wir bereits böse Überraschungen erlebt, da die Funde zwar gemeldet wurden von aufmerksamen Menschen, aber leider immer verschwunden waren, wenn sie geborgen werden sollten“, erklärt Annette Weidemann.
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Das ist die Ostsee:
- auch Baltisches Meer genannt
- die Ostsee ist das größte Brackwassermeer der Erde
- die Fläche beträgt 412.500 Quadratkilometer
- sie ist bis zu 459 Meter tief
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Das hänge einerseits mit dem Wettersituation und der Strömung vor Ort zusammen. „Aber leider auch daran, dass einige Mitbürger meinen, sie könnten Strandgut einfach mit nach Hause nehmen, um ihren Garten zu verschönern“, so die ehrenamtliche Bodendenkmalpflegerin. Diese sind dann meist unwiederbringlich verloren und dem Verfall preisgegeben.
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Eine besonders unschöne Erinnerung daran musste sie vor einigen Monaten machen (>> hier mehr dazu). Das wollte Annette Weidemann dieses Mal unbedingt verhindern.
Frau bewacht Wrackteil an der Ostsee
Und tatsächlich: Das Wrackteil war noch immer da! Also richtete sie sich ein „Lager“ ein und bewachte das Fundstück. „Ich musste gar nicht viel tun, außer Koordinaten einmessen, warten, ein paar Touristen beim Baden drum herum lotsen“, berichtet sie.
Währenddessen schauten auch die ursprünglichen Finder noch einmal vorbei, um bei der Bergung zu helfen. Diese wurde gemeinsam mit dem Unterwasserarchäologen des Landesamtes für Kultur- und Denkmalpflege, Jens Auer, durchgeführt.
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Wie dieser feststellte, handelt es sich bei dem Wrackteil um einen Teil des Achterschiffs (Backbordseite) eines vermutlich slawischen Schiffs- oder Bootsfundes. Es stammt vermutlich aus dem 11. bis 13. Jahrhundert, also aus der Wikingerzeit.
Ostsee: Wrackteil wird dokumentiert und konserviert
Anschließend wurde das Wrackteil in ein Zwischenlager gebracht. Von dort geht es zum Landesamtes für Kultur- und Denkmalpflege, wo es dokumentiert und konserviert werden soll.
Später kann es dann zum Beispiel in einem entsprechenden Museum ausgestellt werden. Na dann hat sich der Aufwand an der Ostsee ja hoffentlich gelohnt!
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Und wer das Fundstück schon vorher in voller Pracht und dreidimensional sehen möchte, kann dies >> hier tun. (mk)