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Ostsee: Verfall seit Jahren! Traditions-Hotel vergammelt – Investor schießt gegen Gemeinde

Seit Jahren verfällt der „Seegasthof“ in Prerow – trotz traumhafter Ostsee-Lage und reichlich Tradition. Dahinter steckt ein bizarrer Konflikt.

© privat

Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Mit seinen blau und weiß lackierten Holzfronten macht das Gebäude an der Ostsee einiges her. Trotzdem ist es seit Jahren im Verfall, gleicht mittlerweile einer Ruine. Der „Seegasthof und Hotel“-Komplex in Prerow liegt brach – dabei wünschen sich Urlauber wie Anwohner seit Jahren eine Neu-Nutzung. Doch es passiert nichts.

MOIN.DE hat mit der Ostsee-Gemeinde und Investor Jonas Holtz gesprochen, es zeichnet sich ein Streit zwischen den beiden Parteien ab. Was nun passieren könnte.

Ostsee: Kein Durchblick mehr

Völlig überwuchert ist der „Seegasthof“ samt Hotel am Boddenhafen von Prerow. Mit Ausblick auf die Ostsee in der Lange Straße 2 könnte hier eine glänzende Anlage entstehen, ein Bebauungsplan steht, ein Investor ist in den Startlöchern. Warum gammelt das einstige Schmuckstück vor sich hin?

Wenig ansehnlich: Auch im Inneren des „Seegasthof“ in Prerow an der Ostsee passiert nichts. Foto: Privat

Die Gemeinde Prerow spricht von einem „nicht wünschenswerten Zustand“ des Areals, der regelmäßig vor Ort und in sozialen Netzwerken von Einheimischen wie Besuchern kritisch diskutiert wird. Betroffen zeigt sich René Roloff, Bürgermeister von Prerow gegenüber MOIN.DE. „Bedauert wird, das mit dem Abriss des Objekts ein Stück Prerower Geschichte verloren geht. Das Objekt ist ein Restaurant mit sehr langer Tradition. Die Gemeinde kann allerdings keinen Einfluss auf den Erhalt des Gebäudes ausüben. Das liegt allein in der Hand des Eigentümers.“


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Ostsee: Was will der Investor?

An der Ostsee-Küste von Prerow wünscht man sich immerhin dringend eine Neu-Nutzung. Die soll „weitgehend der bisherigen des Standortes“ entsprechen. „Das ist ein exponierter Platz am Eingang des Ortes ganz in der Nähe des Hafens am Strom. Städtebaulich ist das ein wichtiger Platz für den Gesamteindruck des Ortes“, meint der Bürgermeister. Einen Bebauungsplan gibt es, dieser sieht auch Hotelanlagen, Cafés, Gaststätten und Restaurants vor. Denkbar sind aber auch Tiefgaragen, Wohnungen oder Wellnesseinrichtungen. Und der Investor?

Ostsee: Baustart 2024 angedacht

Jonas Holtz, selbst Einwohner von Prerow, möchte sich der Misere an der Ostsee annehmen – sieht sich von der Gemeinde allerdings hingehalten. Er will einen Hotelkomplex mit öffentlicher Gastronomie und Wellnessbereich errichten. Ein Vorentwurf für einen neuen Komplex namens „Hafenkoje“ steht – und liegt der Gemeinde Prerow sowie MOIN.DE vor. Skizzen zeigen einen zweistöckigen Gebäude-Komplex mit einer Grundfläche von etwa 980 Quadratmetern, großen Glasfronten Gastronomie mit Terrassen und fünf Häusern für Gästen. Die Optik ist modern, mit viel Holz.


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Dafür muss die Ruine des alten „Seegasthofes“ allerdings weichen. Spielt die Gemeinde hier auf Zeit? Investor Holtz zeigt sich frustriert. „Aufgrund fehlender Zuarbeit seitens des Amt Darß Fischland und der Gemeinde Prerow“ habe sich die Freigabe des Bebuaungsplanes „erheblich verzögert“, so Holtz. Er gehe dennoch davon aus, dass der Plan für die „Hafenkoje“ an der Ostsee zum Ende des Jahres rechtskräftig sei und man im Frühjahr 2024 mit den Bauarbeiten beginnen könne.