Ein gewöhnlicher Ausflug auf der Ostsee entwickelt sich zum Großeinsatz für Feuerwehr und Wasserschutzpolizei, berichtet die Deutsche Presseagentur (dpa). Auf dem Fahrgastschiff „Baltica“ dringt plötzlich Wasser ein. Binnen Minuten verändert sich die Lage. Was als Routinefahrt nach Warnemünde geplant war, endet an der Seebrücke von Kühlungsborn – mit einem beschädigten Schiff und einem heiklen Rettungseinsatz.
Die Passagiere bleiben unverletzt, doch das Heck der „Baltica“ sinkt gefährlich tief ins Wasser. Der Ostsee-Vorfall wirft Fragen auf. Was ist schiefgelaufen? Wie konnte es dazu kommen? Und warum häufen sich solche Ereignisse in der Region?
Ostsee: Abbruch kurz nach Fahrtbeginn
Nach Angaben der Wasserschutzpolizei bemerkte der Kapitän kurz nach dem Start gegen 11 Uhr, dass sich das Schiff nicht mehr richtig steuern ließ. Nur zehn Minuten nach dem Ablegen habe er laut dpa dann die Fahrt abgebrochen. Er habe die „Baltica“ sicher zurück an den Anleger in Kühlungsborn gebracht. „Nach ersten Angaben des Schiffsführers kam es zu einem technischen Defekt am Schiffsantrieb“, sagte eine Sprecherin der Wasserschutzpolizei.
Am Anleger haben Feuerwehrleute aus Kühlungsborn und Umgebung sofort mit dem Abpumpen des Wassers begonnen. Drei Pumpen kamen dabei zum Einsatz. Ziel ist es gewesen, ein Sinken des Schiffs zu verhindern. Zusätzlich wurden Ölbarrieren um die „Baltica“ gelegt. So sollte eine Verunreinigung des Meeres vermieden werden. Laut Wasserschutzpolizei sind „in geringer Menge“ Betriebsstoffe ausgetreten.
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Ostsee: Dritter Fall in kürzester Zeit
Der Einsatz dauerte bis in den Abend hinein. „Wir werden noch gut zwei Stunden brauchen, um den Maschinenraum leer zu pumpen“, erklärte Feuerwehr-Einsatzleiter Maik Garkisch der „Ostsee-Zeitung“. Danach wolle man das Leck von außen durch Taucher abdichten lassen. Der Vorfall reiht sich ein in eine Serie von Havarien in der Region. Im Oktober war das Öltankschiff „Annika“ vor Rostock in Brand geraten, Anfang des Jahres sorgte der Öltanker „Eventin“ für Schlagzeilen.
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Bei der Havarie der „Baltica“ waren laut Einsatzleitung insgesamt 53 Feuerwehrleute beteiligt. Das Schiff ist 50 Meter lang und verkehrt regulär zwischen Kühlungsborn und Warnemünde. Menschenleben waren laut Feuerwehr zu keiner Zeit in Gefahr. (mit dpa)