In Heringsdorf, dem pulsierenden Touristenmagneten an der Ostsee, zeichnet sich ein Dilemma ab!
Das Baltic-Lights-Wochenende zieht Scharen an Besuchern an, doch die Einzelhändler stehen vor einer ungewissen Zukunft. Der Grund ist das neue Ladenöffnungsgesetz – es hat weitreichende Folgen. Das berichtet die Ostsee-Zeitung.
Ostesee: Wirtschaftliche Einbußen trotz Besucherrekord
Während tausende Besucher zu den „Baltic Lights“ nach Heringsdorf an die Ostsee strömen, müssen die Einzelhändler eine bittere Pille schlucken. Das neue Ladenöffnungsgesetz verbietet die Öffnung an Sonntagen, die traditionell als umsatzstärkste Tage gelten. Einzelhändlerin Harriet Paukewadt prognostiziert gegenüber der „Ostsee-Zeitung“ düstere Zeiten.
Sie glaubt, dass „im nächsten Jahr werden einige Händler nicht mehr auf der Seebrücke stehen“, sagt die Unternehmerin. „Am Sonntag kaufen die Leute ein, weil sie Zeit haben und entspannt sind. Für uns ist dieser Tag existenziell“, sagt sie. Auch Mitarbeitende würden sich um die Dienste reißen, denn es gibt finanzielle Anreize. Versuche, mit der Gemeinde eine Ausnahmegenehmigung zu erwirken, seien gescheitert. Sie vermutet: „Nächstes Jahr müssen einige Händler aufgeben“
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Ostsee: Vergebliche Hoffnung auf Flexibilisierung
Bürgermeisterin Laura Isabelle Marisken sei sich der Schwierigkeiten bewusst, die das Gesetz mit sich bringt, sieht sich aber laut „Ostsee-Zeitung“ in einer Sackgasse. Die landesweite Regelung ließe keine Ausnahmen zu. Auch sie bedauert, die Regelung: „In der Nebensaison sind die Umsätze eher gering, sodass die Sonntagsöffnung zu den großen Veranstaltungen bislang einen wichtigen finanziellen Beitrag geleistet hat, um den Sommer finanziell gut zu überstehen“, sagt sie.
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Das neue Gesetze zur Regulierung der Arbeitszeiten berücksichtigen nicht die besonderen Umstände von Tourismusregionen, in denen Veranstaltungen wie das Baltic-Lights-Wochenende eine wichtige Einnahmequelle darstellen. Erst ab Mitte März, wenn die Bäderregelung greift, dürfen die Geschäfte wieder öffnen – zu spät für die Einzelhändler, die vom Baltic-Lights-Event hätten profitieren können.