Es sind mittlerweile viele Ostsee-Orte, die mit massiven Problemen zu kämpfen haben. Schuld sind die Grünen, schreit es nicht selten – doch die Probleme sind vielfältig.
In Heiligenhafen an der Ostsee verkommt die Innenstadt zu einem Boulevard der Tristesse. Seit vielen Jahren kämpfen Politik, Verwaltung und Verkäufer selbst – jetzt hat es den nächsten Laden erwischt.
Ostsee: Leerstands-Desaster
In Kiel ist es bereits so weit, Greifswald ist auch nicht besser dran. Ein Blick auf Heiligenhafen offenbart aktuell auch ein trauriges Bild. An der Ostsee müssen sich Shopping-Lüsterne derzeit mit Leerstand abfinden. Nicht mal eine Eisdiele gibt es.
Die Brückstraße, Mühlenstraße, der Marktplatz, Kiekut und die Bergstraße: Überall leere Geschäftsräume. „Das ist uns nicht entgangen. Ich bin in Gesprächen mit den Eigentümern der Immobilien, und gemeinsam versuchen wir, Lösungen zu finden“, sagte Ostsee-Bürgermeister Kuno Brandt (parteilos) gegenüber der Kreiszeitung. Dabei gab es in Heiligenhafen sogar eine „Innenstadtmanagerin“.
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Ostsee: Gut zureden
Die Beauftragte Kirsten von Ludowig erhielt allerdings keine Vertragsverlängerung, nach 24 Monaten ließen beide die Vereinbarung auslaufen. Jetzt versucht der Bürgermeister höchstpersönlich, die Probleme an der Ostsee in den Griff zu bekommen:.
„Die Verwaltung ist am Ball, wir schauen nicht tatenlos zu. Dennoch sind das am Ende private Immobilien, und wir haben keinen Einfluss auf die Höhe der Pacht. Ich rede gut zu, und fast alle sehen es auch so, dass es für die Innenstadt fatal wäre, wenn die betroffenen Immobilien lange verwaist sind“, so das Oberhaupt von Heiligenhafen. Verlangen die Pächter an der Ostsee einfach zu viel Miete?
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Ex-„Arko“ steht leer, der Obst- und Gemüseladen in der Bergstraße. Ebenfalls dicht: „Skyline-Döner“, „Dr. Pistor“ und der ehemalige Antik- und Trödelmarkt stehen ebenfalls leer. Der aktuellste Neuzugang: „Coastside“. Kein gutes Bild für den Ostsee-Ferienort, Besucherströme lockt das wohl nicht gerade an. Ein Problem nervt so richtig.
Typisch Deutsch kann die Verwaltung nicht genug Raum für Außengastronomie anbieten, Interessenten springen wieder ab. „Wir können das nicht im großen Stil genehmigen, da sind uns leider die Hände gebunden“, so Brandt. Grund ist Kopfsteinpflaster, auf das Fußgänger bei Tisch und Stuhl ausweichen müssten. Sogar die Bäckerei „Junge“ gab auf, trotz Genehmigung für schmale Sitzgelegenheiten und Tische. Eine positive Perspektive? Aktuell Fehlanzeige.