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Ostsee: Giftige Chemikalien im Wasser freigesetzt! Und die Belastung nimmt weiter zu

Zahlreiche Menschen machen regelmäßig Urlaub an der Ostsee. Nun sorgt jedoch eine erschreckende Studie für Unruhe.

Die Ostsee, Collage
© IMAGO / Hanno Bode

Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Eigentlich gilt die Ostsee als deutsches Urlaubsparadies für Groß und Klein. Doch nun sorgen besorgniserregende Nachrichten für Schlagzeilen.

In der Ostsee befinden sich giftige Chemikalien. Das könnte für Badegäste schlimme Folgen haben…

Ostsee: Hier droht Gefahr

Bereits seit etwa 80 Jahren befinden sich rund 300.000 Tonnen Munition in der deutschen Ostsee. Sie wurden nach dem Zweiten Weltkrieg ins Meer versenkt. Nun warnen Forscher des GEOMAR Helmholtz-Zentrums jedoch, dass diese „Bodenschätze“ äußerst gefährlich sind. In einer Mitteilung erklären die Experten, dass bereits etwa 3000 Kilogramm giftige Chemikalien aus der Altmunition in die südwestliche Ostsee freigesetzt wurden. Besonders betroffen sollen die Kieler und Lübecker Bucht sein.

Zwar sollen die Werte noch unterhalb der gesundheitsschädlichen Schwelle liegen, dennoch plädieren die Wissenschaftler auf einen dringenden Handlungsbedarf bei der Munitionsräumung, um langfristige Risiken zu minimieren. Eine neue Studie, die kürzlich im Fachmagazin „Chemosphere“ veröffentlicht wurde, basiert auf Wasserproben aus den Jahren 2017 und 2018. Die Ergebnisse zeigen, dass die von der Munition freigesetzten Substanzen in fast allen Fällen nachgewiesen wurden. Die Werte könnten bald deutlich schneller steigen.

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Krebserregende Stoffe in der Ostsee

Durch den Klimawandel steigen sowohl die Temperaturen als auch die Anzahl der Stürme deutlich. Dadurch wird der Zerfall der Metallhüllen der Munition um einiges beschleunigt. Die Folge: Die Belastung der Ostsee könnte weiter zunehmen. Das hätte eventuell auch für die Anwohner und Urlauber fatale Folgen.


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Einige der freigesetzten Chemikalien, wie TNT, RDX und DNB, sind toxisch und krebserregend. Dr. Aaron Beck, Erstautor der Studie, erklärt, dass diese Substanzen die marine Umwelt und die Gesundheit von Lebewesen gefährden können. Die Forscher fordern nun eine schnelle Bergung der Altmunition in der Ostsee. Glück im Unglück: Die Versenkungsgebiete sind gut bekannt und die Altmunition liegt in konzentrierter Form auf dem Meeresboden. Eine Bergung wäre somit deutlich einfacher. Ob die Politik der Beseitigung zeitnah zustimmen wird, bleibt abzuwarten.