Das umstrittene Video von der Insel Sylt sorgt noch immer für reichlich Zoff. Mittlerweile haben viele bekannte Volksfeste und Party-Betreiber die Reißleine gezogen und den Song „L’amour toujours“ von Gigi D’Agostino verboten. Doch einige Veranstalter an der Ostsee wählen einen anderen Weg.
Wie geht es weiter mit dem Song, zudem einige Personen zuletzt „Ausländer raus“ und „Deutschland den Deutschen“ skandierten? Viele Betreiber und Party-Veranstalter an der Ostsee wollen ein zweites Sylt um jeden Preis verhindern. Doch im „wie“ herrscht noch jede Menge Unklarheit…
Ostsee: Knallhartes Verbot
Es ist der Aufreger des Jahres und hat erneut eine massive gesellschaftliche Debatte über rechte und ausländerfeindliche Hetze losgetreten. Das Skandal-Video von Sylt zieht weitreichende Konsequenzen nach sich (MOIN.DE berichtete). Viele Veranstalter großer Events, darunter das Oktoberfest oder auch die ‚Travemünder Wochen‘ haben umgehend reagiert und den Song „L’amour toujours“ aus ihren Party-Zelten verbannt – zu groß ist die Angst vor einem weiteren Skandal. Einige Veranstalter an der Ostsee wählen jedoch einen alternativen Weg.
Von 22. bis 30. Juni findet in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel die ‚Kieler Woche‘ statt. Neben dem Segelsport kommt hier auch das Thema Party nicht zu kurz und das tatsächlich sogar mit dem verbannten Song. In der Ostsee-Stadt haben sich die Veranstalter gegen ein Verbot des Liedes von DJ Gigi D’Agostino ausgesprochen, berichten die „Kieler Nachrichten“.
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Ostsee: Kein Verbot auf der Kieler Woche
Laut den Verantwortlichen vor Ort gäbe es keine rechtliche Grundlage im Strafgesetzbuch, um das Spielen von bestimmten Liedern zu verbieten. Laut den „Kieler Nachrichten“ würde man stattdessen auf Zivilcourage und das demokratische Miteinander setzen. Neben der Ostsee-Stadt Kiel spricht auch Neumünster kein Verbot für den umstrittenen Song aus. Erste Reaktionen lassen Unterstützung für diese Entscheidung erkennen. „Ein so geiles Lied muss man einfach spielen“, schreibt ein Mann. Ein lokaler Politiker meint: „Nazis bekommt man nicht weg, indem man ein Lied nicht mehr spielt.“
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Ob die Entscheidung der Verantwortlichen am Ende nach hinten losgeht und sich erneut Videos, wie vom Pfingstwochenende auf Sylt, verbreiten werden, bleibt abzuwarten.