Man sagt, die Konkurrenz schläft nie. In einem Urlaubsort an der Ostsee ist durch sie sogar ein regelrechter Kampf um eine wichtige Institution ausgebrochen.
Doch diese Konkurrenz scheint sich in Zukunft durchzusetzen – gibt der Urlaubsort an der Ostsee auf?
Ostsee: Neu entfachte Debatte
Beinahe ein Jahrzehnt zieht sich die Diskussion um die Bäderbahn in der Lübecker Bucht. Jetzt hat die schleswig-holsteinische Landesregierung nochmals bestätigt, dass sie die Bäderbahn nicht weiter betreiben wolle, sobald die neue Fehmarnbelt-Schienenstraße in 2029 fertiggestellt sei. Die zukünftige Konkurrenz-Bahn scheint die Ostsee-Regionen unter Druck zu setzen – und das ist kein Wunder.
Schließlich soll der neue Tunnel zwischen Fehmarn und Dänemark den (Güter-)Verkehr zwischen Deutschland und dem Norden vereinfachen. Die neue Fehmarnbelt-Schienenstraße hat hier also einige wichtige Funktionen: Eine direkte und schnelle Zugverbindung zwischen Hamburg, Lübeck und Kopenhagen, die Unterstützung des europäischen Schienennetzes, und die umweltverträgliche Bewältigung der wachsenden Verkehrsströme durch Europa. Die Gründe klingen vielversprechend, trotzdem wollen einzelne Gemeinden an der Bäderbahn festhalten.
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Ostsee: Neue Beurteilung zur Fehmarnbelt-Schiene
Der Timmendorfer Strand und die Stadt Lübeck stehen klar für den Erhalt der Bäderbahn. Dazu beauftragen die beiden Städte einen Hamburger Verwaltungsjuristen der mit seiner Expertise glänzen sollte. Laut ihm soll die Planung der neuen Schienenstrecke mit der Stilllegung der Bäderbahn erheblich länger dauern, als die Planung der neuen Strecke ohne die Stilllegung der Bäderbahn. Und weitere Konkurrenz der Fehmarnbelt-Schienenstraße schläft auch nicht, denn nun schaltet sich ein weiteres Eisenbahnunternehmen ein.
Die Norddeutsche Eisenbahn Niebüll (NEG) des Bahnkonzerns RDC möchte die Bäderbahn gerne übernehmen. Der RDC betreibt beispielsweise auch die Autozüge nach Sylt. Falls der Konzern zuschlägt, wäre die Stilllegung der Bäderbahn also Geschichte.
Ostsee: Die Bäderbahn-Strecke bräuche ein Upgrade
Verkehrsstaatssekretär Tobias von der Heide hat zu dem Thema eine ganz klare Meinung: Wie schon 2014 entschieden wurde, solle die Bäderbahn stillgelegt werden. Laut ihm sei der Weiterbetrieb dieser Bahn mit Auswirkungen auf Umwelt und Lärm verwickelt, welche untersucht und bewertet werden müsste. Zudem seien massive bauliche Investitionen nötig, um die Bäderbahn zu erhalten.
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Die Landesregierung bekräftigt den Beschluss von 2014 und plant nach der Fertigstellung der Belttrasse keine Nahverkehre mehr auf der Bäderbahn zu bestellen. Eine Machbarkeitsstudie für alternative Verkehrskonzepte im Bereich der Bäderbahn ist in Arbeit.