Ein erneuter Aufruf erreichte Deutschland – und auch Arztpraxen an der Ostsee sollen geschlossen bleiben. Der Protest gegen die Gesundheitspolitik von Minister Karl Lauterbach (SPD) geht weiter.
Doch nicht alle sind von dem Aufruf mitgerissen – vor allem hier an der Ostsee wird es anders laufen! MOIN.DE hat bei der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern nachgefragt.
Ostsee: Sie wollen dem Streik nicht folgen
Vom 27. bis zum 30. Dezember sollen Arztpraxen schließen – dazu ruft der Virchowbund auf. Medizinische Hilfe soll es dann während der Feiertage ausschließlich durch Bereitschaftsdienste und Notaufnahmen geben. Mecklenburg-Vorpommern hält allerdings nur wenig von dem Aufruf…
Denn es scheint als würden Haus- und Kinderärzte in Mecklenburg-Vorpommern dem Aufruf nicht folgen wollen. Darüber können sich vor allem die Patienten freuen! Sie sollten sich nichtsdestotrotz auf Einschränkungen in der ambulanten Versorgung in den zehn Tagen zwischen Weihnachten und Silvester einstellen.
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Ostsee: Ärztekammer versteht die Forderung
Die Ärztekammer hat dazu eindeutige Worte gegenüber MOIN.DE: „Die Ärztekammer kann die Forderungen nachvollziehen und steht hinter ihren Kammermitgliedern. Gleichwohl würde eine Schließung von Praxen ausgerechnet zwischen den Feiertagen auf dem Rücken der Patienten sowie auf den Rettungsdienst und den Notaufnahmen ausgetragen werden. Von daher ist der Zeitpunkt ungünstig.“
Wieso ruft der Virchowbund aber überhaupt zur Schließung der Arztpraxen an den Feiertagen auf? Sie wollen weiterhin auf die Situation der Medizinischen Fachangestellten (MFA) aufmerksam machen. Mittlerweile liege der Mindestlohn für Pflegehilfskräfte sogar über dem Tariflohn den gelernten MFAs, so lautet es in der Kritik.
Ostsee: Zukunft birgt noch größere Gefahr
Denn je nach Qualifikation und Berufsjahren läge ihr Gehalt nur zwischen 2.207 und 4.434 Euro. Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender des Virchowbundes erklärt außerdem, dass zusätzliche Prämien, Boni oder Inflationsausgleiche kaum noch von Praxen tragbar wären. Grund dafür sei die „politisch gewollte Budgetknappheit der Praxen“.
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Durch diese schlechten Verhältnisse könnte es in Zukunft zu noch stärkeren Einschränkungen kommen. Zusätzlich haben vor dem Jahreswechsel generell nur wenige Arztpraxen geöffnet. Doch es gibt Entwarnung für die Menschen aus Mecklenburg-Vorpommern, denn es gibt wie immer Vertretungspraxen. Das wird auch die Bereitschaftsdienste und Notaufnahmen freuen.