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Ostsee: Nach Nord-Stream-Anschlag – ukrainischer Ex-Geheimdienstler an Sprengung beteiligt?

Über ein Jahr nach den Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee gibt es neue Erkenntnisse: Ein verdächtiger sitzt in Haft!

Neue Erkenntnisse über Täter des Anschlags in der Ostsee! (Symbolbild)
© IMAGO / HärtelPRESS, IMAGO / ABACAPRESS

Bundesanwaltschaft ermittelt zu mutmaßlicher Pipeline-Sabotage

Explosionen reißen Löcher in die Gas-Pipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 in der Ostsee. Schnell steht der Verdacht schwerer Sabotage im Raum. Nun schaltet sich die Bundesanwaltschaft ein.

Wer steckt hinter den Anschlägen vom 26. September 2022 auf die Nord-Stream-Pipeline in der Ostsee? Diese Frage treibt offizielle Behörden, Journalisten und Politiker seit über einem Jahr herum – nun gibt es neue Erkenntnisse.

Seit Monaten fahnden Ermittlerteams aus verschiedenen Ländern nach den Tätern, Motiven und möglichen Unterstützern (MOIN.DE berichtete). Nun steht in der Ukraine ein Verdächtiger vor Gericht. Ihm wir eine Beteiligung an dem Anschlag in der Ostsee nachgesagt – doch noch immer bleiben viele Fragen offen…

Ostsee: Neue Erkenntnisse zu Tätern

Wie Recherchen des „Spiegel“ offenlegen, steht ein ehemaliger ukrainischer Geheimdienst-Mitarbeiter in Kiew vor Gericht. Es handelt sich um Roman Tscherwynsky einen 48 jährigen Ukrainer: Er soll mehrfach waghalsige Aktionen geplant und dabei Kompetenzen überschritten haben. Nun wird vermutet, das er eine der zentralen Figuren hinter dem Sprengstoffanschlag auf die Ostsee-Pipeline sein könnte. In Sicherheitskreisen wird er als Koordinator des Anschlags bezeichnet.

Im September 2022 sorgte die Meldung einer möglichen Sabotage an der Nord-Stream-Pipeline auf dem Grund der Ostsee für Aufregung – die Bilder gingen um die Welt (wir berichteten). Wie der „Spiegel“ berichtet, soll Tscherwynskys Name mittlerweile in vielen internationalen und ukrainischen Sicherheitskreisen im Zusammenhang mit dem Anschlag genannt werden. Doch bis zur Aufklärung bleibt es ein weiter Weg…

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Ostsee: Verdächtiger bestreitet die Vorwürfe

Tscherwynsky bestreitet jegliche Involvierung in den Angriff auf die Nord-Stream-Pipelines. Über seinen Anwalt ließ er mitteilen, dass alle Hinweise auf seine Beteiligung „russische Propaganda“ seien. Vor Gericht steht er wegen eines ganz anderen Vorwurfs: Im werde vorgeworfen, beim Versuch, einen russischen Kampfjetpiloten zum Überlaufen zu bewegen, Kompetenzen überschritten zu haben.


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Ob sich die Vorwürfe gegen den Ex-Geheimdienstmitarbeiter bestätigen lassen, bleibt fraglich. Unterstützer des Beschuldigten sehen die Vorwürfe vor allem als politisch motiviert an – der ukrainische Sicherheitsapparat sei stark durch Rivalitäten und Intrigen geprägt. Daran, dass eine ukrainische Gruppierung hinter den Anschlägen in der Ostsee steckt, gibt es nur noch wenige Zweifel.