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Ostsee: Streit um erste Strandlage eskaliert – jetzt klagt die Gemeinde

Auf der Ostsee-Insel Usedom geht es hoch her. Über ein Bauprojekt geraten Landkreis und Gemeinde so sehr in Streit, dass jetzt geklagt wird.

© IMAGO/Leo

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Die Ostsee bleibt eines der beliebtesten Reiseziele Deutschlands. Gerade auf Usedom ziehen die Strände jedes Jahr viele Besucher an. Und obwohl der Tourismus ein wichtiger Bestandteil der Insel ist, reicht es der Gemeinde Heringsdorf jetzt.

In Heringsdorf auf Usedom sorgt ein geplanter Neubau von Ferienwohnungen für mächtig Ärger, berichtet die „Ostsee Zeitung“. Die Gemeinde klagt jetzt sogar – und stellt sich damit gegen Landkreis und Investoren.

Ostsee: Keine Einigung in Sicht

In der Maxim-Gorki-Straße 57, direkt an der Promenade von Heringsdorf, sollen 44 neue Ferienwohnungen entstehen, weiß die OZ. Der Projektentwickler „Bonava“ plant dort drei Wohnhäuser. Genehmigt wurde das Vorhaben vom Landkreis – gegen den ausdrücklichen Widerspruch der Gemeinde. Bürgermeisterin Laura Isabelle Marisken kündigte rechtliche Schritte an. „Das geplante Vorhaben fügt sich in dieser Massivität nicht ins Ortsbild ein – es ist schlichtweg zu groß“, argumentiert sie.

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Die Gemeinde Heringsdorf verweise außerdem auf einen Beschluss aus dem Jahr 2014. Demnach sollten keine weiteren Ferienwohnungen mehr zugelassen werden. Der Kreis erkennt diese Regelung aber nicht an und verweist auf geltendes Baurecht. Das, so die Argumentation, stehe über kommunalen Vereinbarungen.

Ostsee: „Nicht hinnehmbar „

Für Bürgermeisterin Marisken liege hier laut OZ das hauptsächliche Problem: „Der Kommune fehlt die rechtliche Ermächtigung, hier wirkungsvoll und nachhaltig über die Entwicklung in ihrer eigenen Gemeinde selber entscheiden zu dürfen. Das ist für mich nicht hinnehmbar und ich werbe stark dafür, den Kommunen in Deutschland endlich mehr Entscheidungsbefugnisse in ihrer eigenen Gemeinde einzuräumen.“


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Der Bauherr zeigt sich von der Klage unbeeindruckt, berichtet die OZ. „Bonava“ wolle das Projekt weiter vorantreiben, heißt es. „Wir bedauern, dass es Unstimmigkeiten zwischen der Gemeinde und dem Landkreis gibt“, wird Unternehmenssprecherin Katja Kargert zitiert. „Wir sind grundsätzlich gesprächsbereit und halten weiterhin an unserem Bauvorhaben fest.“