Veröffentlicht inNorddeutschland

Ostsee: Bekanntes Lokal komplett zerstört! Betreiber trauert um seine Existenz

Ein bekanntes Lokal an der Ostsee wurde durch eine heftige Sturmflut komplett zerstört! Gäste hegen einen üblen Verdacht, der Betreiber reagiert.

Ostsee
© IMAGO / Funke Foto Services / Michi Mosig

Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Am Freitag, den 21. Oktober, suchten gewaltige Kräfte der Ostsee die Küsten heim und verursachten Millionenschäden. Die Spuren dieser Jahrhundertflut sind an zahlreichen Küstenregionen deutlich sichtbar, auch in Travemünde. Dort wurde ein bekanntes Lokal am Strand von den Wellen der Ostsee verwüstet und fortgerissen.

Die Aufnahmen der Zerstörung schockieren. Sie werfen Fragen auf, warum die Mitarbeiter des Lokals nicht vorher abgebaut und sich besser auf das Unwetter vorbereitet hatten. In einem Gespräch mit MOIN.DE berichtet der Betreiber von der Situation und wie das Team mit der heftigen Sturmflut umgegangen ist.

Die Ostsee zeigt, was sie kann

Für viele ist nun klar, wie mächtig und gewaltig die Natur sein kann. Denn am Wochenende (21. und 22. Oktober) zeigte die Ostsee, was sie kann. Auf Fehmarn und Rügen wurden Wege zerstört, in Travemünde verwandelte die Naturgewalt Container und Einrichtung einer Strandbar in Trümmer. Dort wurde die „Lighthouse-Lounge“ von der Ostsee heftig überrollt, zurück blieb Verwüstung.

Auf Facebook fragen sich Ostsee-Liebhaber, warum die Mitarbeiter der „Lighthouse Lounge“ nicht rechtzeitig Maßnahmen ergriffen, obwohl die Sturmflut zuvor angekündigt wurde. Doch die Antwort ist nicht so einfach. MOIN.DE sprach mit Carl Sauvant, einer der Betreiber der „Lighthouse-Lounge“ in Travemünde. Das Lokal habe in den letzten zehn Jahren mehrere Sturmfluten erlebt, sagt er. „Aber nicht in dieser Höhe und mit diesem Ausmaß“.

+++Ostsee: Beliebte Küstenorte von Sturmflut zerstört – jetzt wollen die Gemeinden durchgreifen+++

Die „Lighthouse-Lounge“ war an den Tagen vor der Flut ganz normal geöffnet. „Am Donnerstag haben wir aus der Presse erfahren, dass eine Sturmflut kommen wird. Aber nicht von der Behörde. Wir haben auf die Warnung reagiert und uns auf eine ’normale‘ Flut vorbereitet. Wir haben alle Palmen gesichert und unsere technischen Geräte sowie die Strandkörbe auf die Promenade gebracht“, berichtet der Betreiber gegenüber MOIN.DE.

Ostsee reißt alles weg

Laut Sauvant kam die Feuerwehr erst am Donnerstagabend zur Strandbar und sagte, dass das Wasser bis zu 1,50 Meter über der Normalhöhe steigen könnte. „Aber sie wussten nicht, aus welcher Richtung das Wasser kommen würde. 2017 hatten wir eine Flut, bei der das Wasser auch bis zu 1,50 Meter über der Normalhöhe stieg, und in der Lighthouse-Lounge hatten wir damals bis zu 30 Zentimeter Wasser.“

Ostsee Am Freitag stand die Lighthouse Lounge Travemünde unter Wasser.

+++ Ostsee: Frau macht irren Fund nach Sturm am Strand – „Wahnsinn“ +++

Nach den ersten Prognosen war die Strandbar also gesichert. „Die ‚Lighthouse-Lounge‘ war eigentlich für Fluten vorbereitet. Das Holz im Boden ist komplett verschraubt. Die Lounges darauf wiegen mehrere hundert Kilo. Unsere Container wiegen über 2,5 Tonnen, und sie sind geschlossen. Wir dachten, es würde nichts passieren“, dachte der Betreiber.

Doch die Prognosen änderten sich im Verlauf der Flut ständig. „Zuerst hieß es, das Wasser würde am Freitag um 17.00 Uhr zurückgehen. Doch ab 17.00 Uhr verschlimmerte sich die Lage, weil der Sturm weiterhin an Stärke zunahm. Dadurch hatten wir Unterströmungen bei uns. Das waren mächtige Kräfte, die gewirkt haben und die Container, die Lounges und alles, was eigentlich drinnen gesichert war, wegrissen. So was haben wir noch nie erlebt“, trauert der Betreiber um seine Strandbar an der Ostsee.

Ostsee
Die Ostsee verwüstete die Einrichtung der Lighthouse Lounge Travemünde. Foto: Michi Mosig

Der Betreiber erzählt weiter: „Hätten wir gewusst, dass der Sturm so gewaltig sein würde, hätten wir versucht, alles rechtzeitig abzubauen. Aber das wäre nicht machbar gewesen, da wir mit Radladern arbeiten, die von der Gemeinde bereitgestellt werden, da wir nicht direkt an den Strand fahren dürfen. Nur diese Radlader sind in der Lage, die großen Elemente in unserem Lokal zu bewegen, wie Container und Lounges. Unser Problem war, dass uns nicht mitgeteilt wurde, wie heftig diese Sturmflut sein würde.“

Ostsee: Von der Strandbar ist nun nur Schrott geblieben

Carl Sauvant und sein Team hätten gerne alles verhindert und die Saison gerettet. „Eine so heftige Ostsee-Sturmflut während der Saison haben wir noch nie erlebt. Jetzt stehen wir vor den Trümmern unserer wirtschaftlichen Existenz.“

Nach dem Sturm begannen die Aufräumarbeiten: „Wir fingen an, den Ostsee-Strand von den zerstörten Gegenständen der Lounge säubern und zu sichern. Das war natürlich nicht für uns, da für uns nichts übriggeblieben ist. Alles wurde zerstört. Wir dürfen und können die großen Elemente nicht bewegen, da Gutachter hinzukommen müssen. Aber wir haben alle Bereiche abgesperrt und gesichert, um sicherzustellen, dass niemand sich verletzt.


Erfahre mehr:


Nun wollen die Betreiber abwarten, was die Versicherung unternehmen wird. Die Saison wurde in diesem Jahr vorzeitig beendet. „Wir werden sicherlich im nächsten Jahr wiederkommen. Aber das ist eine Katastrophe für uns. Wir können in diesem Jahr nichts mehr unternehmen, alles wurde zerstört. Der Schaden beläuft sich auf einen sechsstelligen Betrag. Das ist traurig und fruchtbar. Alles wird abgeholt und verschrottet. Von der ehemaligen Lighthouse-Lounge Travemünde bleibt nichts übrig. Wir müssen alles neu aufbauen“, trauert der Betreiber und hofft darauf, im nächsten Jahr die Gäste wieder begrüßen zu können.

Ein Camping-Platz an der Ostsee war offensichtlich nicht gegen solche Ereignisse versichert und musste eine Spendenaktion starten, um den Betrieb wieder aufzubauen. >>> Hier mehr lesen!