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Ostsee: Kosten-Schock! Dieser Urlaubs-Ort entwickelt sich zum Geld-Grab

Die Preise steigen in allen Bereichen des täglichen Lebens. Besonders sichtbar ist das derzeit auch in einem beliebten Ostsee-Ort.

© Imago/Panthermedia

Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Wenn man an steigende Mieten und Menschen, die einfach keine bezahlbare Wohnung finden denkt, landet man gedanklich schnell bei Metropolen wie Hamburg oder Berlin. Doch auch andere Großstädte haben ähnliche Probleme. Ganz besonders dann, wenn sie eine außergewöhnliche Lage haben.

So landete beispielsweise die Ostsee-Stadt Rostock in einer Untersuchung des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts und der Postbank auf einem unrühmlichen ersten Platz: Nirgendwo stiegen die Mieten für angebotene Wohnungen im vergangenen Jahr so stark an, wie in Rostock. In jeder zehnten neu gebauten Wohnung werden Quadratmeterpreise von mehr als 14,60 Euro aufgerufen. Und das hat Gründe.

Ostsee: Darum sind die Preise in Rostock so hoch

Bei der Untersuchung handele es sich nur um ein Symptom einer schon länger andauernden Entwicklung, erklärt Kai-Uwe Glause, Geschäftsführer des Rostocker Mietervereins, gegenüber MOIN.de. Schon seit einigen Jahren sei der Mietmarkt schwierig.

Das liege am geringen Leerstand, den Glause auf rund 1 Prozent beziffert. „Das ist kein funktionierender Wohnungsmarkt“, sagt er. „Da kann für Suchende gar nicht in kurzer Zeit das richtige dabei sein.“ Dabei gehe es nicht nur um die finanzielle Komponente, sondern auch um Bedarfe. „Eine ältere Frau kann nicht im fünften Stock ohne Aufzug wohnen“, erklärt er.

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Anders als in Berlin, wo es auch aufgrund von Immobilien-Spekulation einen geringen Leerstand gibt, liegen die Probleme in Rostock anders gelagert. Die Stadt sei schlicht „sehr attraktiv für viele Menschen“, sagt Glause. Unter den Mietern, die nach Rostock kommen, seien Menschen aus dem Umland, potenzielle Arbeitskräfte für die Wirtschaft, aber auch „Rentner aus den alten Bundesländern, die ihren Lebensabend ins Rostock verbringen wollen“. Auch Geflüchtete würden Wohnraum in Rostock beanspruchen.

Ostsee: Rostock kommt beim Bauen nicht hinterher

Bei dieser Vielzahl an Zuzugswünschen komme die Schaffung von Wohnraum schlicht nicht hinterher, so Glause. „Deshalb hat sich die Lage in Rostock zu zugespitzt.“ Auch deshalb rät der Rostocker Mieterverein Suchenden den Blick zu weiten, direkt auf die Genossenschaften und kommunale Wohngsgesellschaft zuzugehen und auch außerhalb zu suchen. Dort sei die Chance auf bedarfsgerechten und bezahlbaren Wohnraum größer.


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Die Untersuchung des Weltwirtschaftsinstituts sieht Glause allerdings in Teilen kritisch. Der Grund: Genossenschaften und kommunale Vermieter machen einen großen Teil des Rostocker Mietmarktes aus, inserieren aber nur einen kleinen Teil ihrer Wohnungen im Netz. Diese Wohnungen bleiben für die Macher der Studie unsichtbar. Daher könne die Studie nur ein „Teilbild des Gesamtmarktes“ sein.