Viele Urlauber lieben sie: die Strände der Ostsee. Doch das Gewässer hat viel mehr zu bieten als den gängigen Badespaß. Forschungstaucher machen hier regelmäßig beeindruckende Funde, die Einblicke in die vergangene Zeit bieten.
Doch nicht nur in der Ostsee gibt es solche Schätze: vor Helgoland wurde das deutsche U-Boot UC 71 aus dem Ersten Weltkrieg gefunden. Die Tagebücher eines jungen Maschinisten ergänzten diesen Fund mit wahren Geschichten dieser Zeit – und es gibt noch mehr…
Ostsee: Schiffswracks als „Schatzkammer der Geschichte“
Vor allem unter dem Meeresspiegel der Ostsee liegen zahllose Schiffs-Wracks. Die Ostsee gilt als eine Art „Archiv“ für Schiffe, da die Bedingungen im kalten, sauerstoffarmen Wasser viele Holzwracks bemerkenswert gut erhalten haben. Egal ob Wikingerschiffe oder Weltkriegs-Überreste: Jedes Wrack erzählt seine eigene Geschichte und bietet wertvolle Erkenntnisse über vergangene Epochen.
Die Entdeckungen unterstreichen, wie nah uns Geschichte unter Wasser sein kann, erzählte Florian Huber, Unterwasserarchäologe und Forschungstaucher, im Interview mit dem „shz“. Doch nicht nur Wracks sind am Meeresgrund zu finden, auch Überreste steinzeitlicher Siedlungen wurden an der Küste Schleswig-Holsteins gefunden.
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Diese liegen heute durch den Meeresspiegelanstieg sechs bis acht Meter tief im Sediment begraben. Funde wie Angelhaken und Harpunen, die bis zu 7000 Jahre alt sind, ermöglichen einen einzigartigen Blick auf das Leben früherer Kulturen.
Ostsee: Die große Bedrohung
Doch es gibt noch mehr, sogar eine Enigma-Chiffriermaschine aus dem Zweiten Weltkrieg wurde laut „shz“ auf dem Grund der Ostsee, gefangen in einem Geisternetz, gefunden. Solche Geisternetze, verlorene Fischernetze, treiben durch die Meere und stellen eine doppelte Gefahr dar: Zum einen können sich Meerestiere in den Netzen verheddern und qualvoll verenden. Zum anderen werden durch diese Netze auch historische Schiffswracks gefährdet, indem sie die zerbrechlichen Überreste beschädigen oder zerreißen.
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Viele Wracks und Fundstücke liegen mittlerweile in sogenannten „Todeszonen“ der Ostsee. Der Forschungstaucher betont gegenüber dem „shz“, dass dort kaum noch Fische schwimmen und der Zustand des Meeres erschreckend sei.