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Ostsee: Ernsthafter Mangel! Doch das Land gibt IHNEN die Schuld

In Mecklenburg-Vorpommern an der Ostsee gibt es einen ernsthaften Mangel. Das Land allerdings will nicht helfen!

An der Ostsee herrscht Zahnarzt-Mangel
u00a9 08.05.2015

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Wer in Mecklenburg-Vorpommern künftig ein Loch im Zahn hat, wird wohl eine Weile suchen müssen, bis er einen freien Zahnarzt findet. Dass es in Mecklenburg-Vorpommern immer weniger Zahnärzte gibt, spüren schon heute viele Patienten. Eine Besserung ist jedoch nicht in Sicht.

Der gemeinsame Appell der Kassenzahnärztlichen Vereinigungen (KZV) der ostdeutschen Bundesländer bringt es auf den Punkt: Die zahnärztliche Versorgung in Ostdeutschland steht vor dem Kollaps, heißt es in einer Mitteilung. Doch die Landesregierungen helfen nicht.

Ostsee: Zu wenig Zahnärzte in ländlichen Regionen

Nach den Haus- und Fachärzten werden in MV nun auch die Zahnärzte knapp. In den kommenden Jahren geht rund ein Fünftel aller Zahnärzte in den Ruhestand – doch Nachwuchs ist nicht in Sicht. Besonders betroffen ist der Landkreis Nordwestmecklenburg an der Ostseeküste, wo 23 Ärzte fehlen, wie die „Ostsee-Zeitung“ berichtet. Überfüllte Praxen und ewige Wartezeiten sind die Folge. Oft müssen die Bürger weite Wege in Kauf nehmen, um eine Praxis zu erreichen.

Ganz anders sieht es in den Städten aus. Dort gibt es in Schwerin, Rostock oder Greifswald gemessen an der Einwohnerzahl sogar „zu viele“ Zahnärzte. Nachwuchs gibt es aber zu wenig, nicht zuletzt, weil es viel zu wenig Studienplätze gibt. Die Kassenzahnärztlichen Vereinigungen fordern daher einen Ausbau der Studienkapazitäten und eine Landzahnarztquote mit Bindungspflicht in unterversorgten Gebieten. Dabei verpflichten sich angehende Mediziner, mindestens zehn Jahre als Zahnarzt im ländlichen Raum tätig zu sein und werden bevorzugt behandelt. Der Landtag lehnt diesen Vorschlag ab.

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Sind die Zahnärzte selbst schuld?

Nach Ansicht des Ministeriums seien die Zahnärzte selbst schuld an der aktuellen Situation. Die Kassenzahnärztliche Vereinigung habe einige Jahre zu spät damit begonnen, neue Kollegen auch in ländliche Regionen zu locken.


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Sowohl für die Neugründung oder Übernahme einer Praxis als auch für die Anstellung von Zahnärzten in bestehenden Praxen habe die Kassenzahnärztliche Vereinigung für das vergangene und das laufende Jahr mehr als 1,6 Millionen Euro an „Fördermitteln“ bereitgestellt, berichtete die „Ostsee-Zeitung“. Die Zahnärzte fühlen sich vom Land im Stich gelassen – und darunter leiden am Ende vor allem die Patienten.