Was in Altefähr auf Rügen passiert, erhitzt die Gemüter auf der Insel. Sowohl Erwachsene als auch Kindern protestieren gegen das Vorhaben der Gemeinde.
In dem Kurpark in dem Ort auf Rügen werden momentan jede Menge Bäume gefällt. Laut Gemeinde sei dies aus mehreren Gründen notwenig, die Einwohner sind allerdings größtenteil dagegen.
Rügen: Bürgerinitiative will Bäume erhalten
„Das ist doch irgendwie nicht mehr zeitgemäß“, sagte Franziska Mackels, die sich im Rahmen einer Bürgerinitiative gegen die Arbeiten engagiert. Ein Kurpark von 1884 mit Blick auf Stralsund soll wiederhergestellt werden.
Dieser sei seit der Wende nicht mehr gepflegt worden, erklärte Bürgermeister Frank Jätschmann. Mittlerweile ist er zu einem Wald geworden. Laut Jätschmann sehe eine Regelung vor, wie groß der Baumanteil sein dürfe, damit der Bereich wieder als Park zählt.
Etwa seit Mitte September wird gefällt. Jätschmann rechnet mit einem Abschluss in der ersten Oktoberwoche. Mackels kritisiert: „Das war so, alles so hau-ruck-artig.“ Kinder seien erschrocken gewesen, dass plötzlich ihr Kletterbaum weg war und hätten angefangen, Unterschriften zu sammeln.
Jätschmann könne die Aufregung etwa der Kinder zwar nachvollziehen, verwies aber darauf, dass die Pläne seit langem öffentlich einsehbar gewesen seien.
Rügen: Gemeinde begründet Fall-Aktion mit Verkehrssicherheit
Bereits 2016 habe die Gemeinde die Umwandlung beschlossen. Hintergrund sei auch, dass Altefähr im Rahmen der staatlichen Anerkennung als Seebad dazu aufgefordert wurde, Terrainkurwege beziehungsweise Landschaftswege zu schaffen.
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Zudem existierten schützenswerte Schwedenschanzen, auf denen einmal Kanonen aufgestellt waren. Dem Vorwurf, es würden im großen Stil 150 bis 200 Jahre alte Buchen gefällt, widerspricht Jätschmann. Er verweist auch auf die Verkehrssicherheit, die hier immer wieder ein Problem sei.
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Das ist Rügen:
- Insel vor der Ostseeküste Vorpommerns
- Flächengrößte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands
- Etwa 77.000 Menschen leben hier
- Rügen ist zehnmal größer als Sylt
- Auf der Insel gibt es 100 Sonnenstunden pro Jahr mehr als in München
- Neben Stränden gibt es auf Rügen auch viele Naturschutzgebiete
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Für Mackels stellt sich trotz allem die Frage nach dem Sinn. Sie verstehe nicht, wieso man für einen Paragrafen und einen Kurpark so viele Bäume fällen muss. Das widerspreche auch dem, was Kinder ansonsten über Umweltschutz lernten.
Rügen: Fäll-Stopp zieht Kosten nach sich
Für die Gemeinde ändern sich durch die Umwandlung die Möglichkeiten zur Nutzung. Das betrifft etwa die Bebauung drum herum. Hierzu liegen laut Gemeinde aber bisher keine Pläne vor.
Der Forderung nach einem Fäll-Stopp ist die Gemeinde nicht nachgekommen. Man dürfe nur im September und Oktober fällen und die Umwandlung müsse bis Sommer kommenden Jahres erfolgen.
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Durch einen Stopp würde die Gemeinde laut Jätschmann auf hohen Kosten sitzen bleiben. Er rechnet am Ende mit Investitionen von etwa einer halben Millionen Euro. Davon könnten 90 Prozent vom Land gefördert werden. (dpa/mik)