Die Zahl der Infizierten in Norddeutschland steigt und steigt. Auch vor der Insel Rügen macht Corona kein Halt.
Doch das versetzt die Kulturschaffenden auf Rügen nun in Sorge. Denn ein beliebtes Urlaubs-Highlight könnte deshalb in diesem Jahr bereits zum dritten Mal ausfallen.
Rügen: Großes Bangen auf der Insel
Die Landesregierung in Mecklenburg Vorpommern hat am Dienstag auf der Kabinettssitzung Anpassungen der geltenden Corona-Regeln für den Kulturbereich beschlossen.
Zukünftig sollen Kultureinrichtungen in MV wie Theater, Museen, Gedenkstätten, Kinos, Ausstellungen oder soziokulturelle Zentren auch in der Ampelstufe Rot der Corona-Landesverordnung ihren Kulturbetrieb aufrechterhalten können.
Rügen: Events mit weniger Zuschauern
Nach den jetzt erfolgten Anpassungen gelten für die Kultureinrichtungen 2G Plus-Regelungen, die bereits in der Ampelstufe Orange gelten. Für Vorstellungen mit Publikum in Theatern, Kinos, Orchestern gelten Abstandsregeln (mindestens Schachbrettmuster), FFP2-Maskenpflicht auch am Sitzplatz.
Außerdem können maximal 30 Prozent der Plätze besetzt werden, höchstens 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind in Innenräumen erlaubt.
Viele Urlauber und Einheimische freuen sich schon auf die Störtebeker Festspielen in Ralswiek auf Rügen, die die letzte zwei Jahre aufgrund die Corona-Pandemie abgesagt wurde.
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Das ist Rügen:
- Insel vor der Ostseeküste Vorpommerns
- Flächengrößte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands
- Etwa 70.000 Menschen leben hier
- Rügen ist zehnmal größer als Sylt
- Auf der Insel gibt es 100 Sonnenstunden pro Jahr mehr als in München
- Neben Stränden gibt es auf Rügen auch viele Naturschutzgebiete
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Rügen: Open-Air-Häuser haben große Hoffnung
Die Kulturministerin Bettina Martin sagte am Dienstag im Anschluss an die Kabinettssitzung: „Dem Kulturbereich wurde in den vergangenen Monaten viel abverlangt. Er hat in den vergangenen fast zwei Jahren unter Beweis gestellt, dass Kultureinrichtungen höchst verantwortungsvoll und effektiv auf die Pandemie reagieren können.
Mit den Anpassungen haben wir zwei Ziele verfolgt: Wir ermöglichen mehr Planungssicherheit im Kulturbereich. Und wir ermöglichen mehr Kultur. Das Erleben von Kunst – selbstverständlich mit den notwendigen Schutzmaßnahmen – ist gerade auch in diesen schwierigen Zeiten wichtig für die Menschen.“
Viele Betreiber von Theatern und Museen sehen in dieser Entscheidung eine Hoffnung für die Saison. Eine Aussicht für große Open-Air-Häuser kann das Ministerium momentan aber nicht geben.
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Die Zeit drängt für viele Kulturschaffenden. Die Verantwortlichen der Störtebeker Festspiele in Ralswiek auf Rügen müssten für die Saison vom 18. Juni bis zum 10. September jetzt bereits Verträge machen, Komparsen suchen und die Proben für das Stück vorbereiten.
Rügen: Der Tourismusverband macht Druck
„Bei den Störtebeker Festspielen herrscht derzeit die gleiche Situation wie bei anderen Häusern auch. Wir können im Moment nicht sagen, dass jetzt 200 Personen zugelassen sind und zu einem Zeitpunkt x die kompletten Ränge. Die Situation ist abhängig von der Corona-Lage“, sagte der Kultuschaffende Christian Moeller der „Ostsee Zeitung“.
Der Tourismusverband Rügen übt Druck auf Schwerin aus. Der Vorsitzende Knut Schäfer wandte sich an Kultusministerin Bettina Martin, an das Tourismus-Ministerium, an die Parlamentarischen Staatssekretäre Patrick Dahlemann und Heiko Miraß sowie an Landrat Stefan Kerth.
„Für das Jahr 2022 fehlen dem Veranstalter bisher jegliche Perspektiven und Verbindlichkeiten zur Planung und Durchführung der Festspiele, die wie kein anderes Produkt unsagbar mit der Tourismusentwicklung Rügens in der Nach-Wende-Zeit verbunden sind“, teilt zitiert die „Ostsee Zeitung“ den Vorsitzenden des Tourismusverbandes.
Ob die Störtebeker Festspielen in Ralswiek auf Rügen im Jahr 2022 stattfinden werden, ist also noch unklar. Es bleibwn nun für die Veranstalter und die Urlauber das Festhalten an der Hoffnung. (dpa/mae)