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Pläne in der Region deuten darauf hin, dass sich an der Küste auf Rügen schon bald einiges ändern könnte. Doch bevor das Projekt an den Start gehen kann, müssen die Beteiligten einige Hürden überwinden.
Rügen will Europas Spitzenreiter werden
Vor der Küste Rügens soll das größte fossile Projekt Europas entstehen. Die Pläne für das neue LNG-Terminal hat das Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern am Montag, 13. Februar, bekannt gegeben.
Geplant sind eine Pipeline durch den Greifswalder Bodden sowie ein neues Offshore-Terminal für die Anlandung schwimmender Terminals für Flüssigerdgas (LNG) vor der Küste Rügens. In einer ersten Ausbaustufe soll das neue Offshore-Terminal schon im Herbst 2023 den Betrieb aufnehmen.
Nach Abschluss einer zweiten Ausbaustufe bis Herbst 2024 soll es eine Kapazität zum Import von jährlich bis zu 38 Milliarden Kubikmeter Gas haben und wäre damit das aktuell größte fossile Projekt Europas. Die 38 Milliarden Kubikmeter Gas entsprechen rund 80 Millionen Tonnen CO2, wenn das Gas verbrannt wird. Die extrem klimaschädlichen Methan-Emissionen aus der Vorkette sind dabei noch nicht berücksichtigt. Im LNG-Beschleunigungsgesetz ist ein solches Offshore-Terminal vor Rügen nicht vorgesehen.
Der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH) betont: „Die Pläne für das neue Offshore-Terminal vor Rügen sind völlig überdimensioniert. Die geplanten Kapazitäten sind auch gemessen an den Projekten in Wilhelmshaven oder Brunsbüttel gigantisch. Dort haben die Terminalschiffe eine Kapazität von lediglich fünf bis 7,5 Milliarden Kubikmeter pro Jahr.“
Rügen: Umweltschützer wollen das Projekt stoppen
Überhaupt fehle dem Projekt eine Rechtsgrundlage. Im LNG-Beschleunigungsgesetz sei lediglich der Standort Lubmin genannt, von einer Ausweitung auf die Küste vor Rügen sei dort nicht die Rede. „Der Bau des Offshore-Terminals wäre eine beispiellose Industrialisierung der Ostsee. Kaum vorstellbar, dass vor einer solchen Industrieanlage noch Tourismus möglich ist. Eine hohe Belastung für Vögel und den Naturraum ergibt sich nicht nur aus dem Betrieb des Terminals, sondern auch durch die notwendigen umfangreichen Bauarbeiten“, so der Geschäftsführer.
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Vor allem im Greifswalder Bodden würden immense Schäden an ökologisch einmaligen Lebensräumen drohen. „Wir werden alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um diese gigantische Industrieanlage vor Rügen zu stoppen“, heißt es von der DUH. (mit dpa)