Das Landwirtschaftsministerium von Mecklenburg-Vorpommern rätselt weiter über die Ursachen eines massiven Fischsterbens auf der Insel Rügen (MOIN.DE berichtete). Untersuchungen vieler Kadaver durch zwei Labore hätten keine Hinweise geliefert, die Rückschlüsse auf die Todesursache zuließen, teilte Agrarminister Till Backhaus (SPD) am Dienstag mit.
In der vergangenen Woche waren zahlreiche tote Fische im Kleinen Jasmunder Bodden bei Rügen entdeckt worden. Allein am Montag sammelten die Behörden unterstützt vom Technischen Hilfswerk und ehrenamtlichen Anglern rund zehn Tonnen Kadaver ein. Die Beräumung werde in den kommenden Tagen fortgesetzt, erklärte Backhaus.
Die Stecknadel im Heuhaufen auf Rügen
Bislang könnten Viruskrankheiten, bakterielle Erkrankungen und eine Fischseuche als Grund für das Fischsterben ausgeschlossen werden. Die Ursachenforschung soll nun auf das Wasser konzentriert werden.
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„Es gilt buchstäblich, die Stecknadel im Heuhafen zu finden“, erklärte Backhaus. Der Minister empfahl, auf das Angeln in dem Binnengewässer und den Verzehr der Fische vorerst zu verzichten.
Gleiche Nachrichten kommen auch vom Veterinäramt des Landkreises Vorpommern-Rügen. Auch das empfiehlt, auf das Angeln und Fischen im Bereich des Kleinen und Großen Jasmunder Boddens zu verzichten. Ebensowenig sollten die Tiere verwertet oder verzehrt werden.
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Das ist Rügen:
- Insel vor der Ostseeküste Vorpommerns
- Flächengrößte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands
- Etwa 70.000 Menschen leben hier
- Rügen ist zehnmal größer als Sylt
- Auf der Insel gibt es 100 Sonnenstunden pro Jahr mehr als in München
- Neben Stränden gibt es auf Rügen auch viele Naturschutzgebiete
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Rügen: Es könnte weitere tote Tiere geben
Im besten Falle gelangen auch keine Hunde oder Katzen in die Nähe der Kadaver. Die Beräumung der verendeten Fische läuft unter Leitung des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt Stralsund zusammen mit vielen Helfern von THW und Anglerverband und soll Mitte der Woche abgeschlossen sein.
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Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass weiter Fische sterben oder tote Fische an das Ufer geschwemmt werden. (rg/afp)