Bei Spaziergängen an Nord- und Ostsee machen Besucher allerhand spannende Funde. Ob Treibgut, historische Relikte oder seltene Meeresbewohner – eigentlich gibt es immer etwas zu entdecken. Diese Erfahrung machte jüngst auch eine Frau auf Rügen.
Was sie dort an einem Strand entdeckte, stellte die Frau vor ein Rätsel. Nach dem Fund auf Rügen kontaktierte sie sogar einen Experten.
Rügen: Seltener Fund am Strand
Während eines Spazierganges im Ostseebad Göhren erblickte die Frau einen kleinen Fisch im Sand, der dort hin und her schwankte.
Die Frau versuchte zunächst, das kleine Tier zurück ins Meer zu befördern, doch das leistete Widerstand: Immer wieder kehrte das Fischlein zurück an den Strand zurück, berichtete die „Schweriner Volkszeitung“.
Ein Fisch, der nicht ins Wasser will? Ungewöhnlich? Die Frau griff kurzerhand zum Handy und suchte dort nach Hinweisen auf das Tier. Dabei stellte sie fest, dass es sich um einen Sandaal handeln könnte.
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Das ist Rügen:
- Insel vor der Ostseeküste Vorpommerns
- Flächengrößte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands
- Etwa 70.000 Menschen leben hier
- Rügen ist zehnmal größer als Sylt
- Auf der Insel gibt es 100 Sonnenstunden pro Jahr mehr als in München
- Neben Stränden gibt es auf Rügen auch viele Naturschutzgebiete
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Rügen: Biologe gibt seine Einschätzung ab
Die Frau fotografierte den Fisch und kontaktierte damit einen Experten vom Landesanglerverband Mecklenburg-Vorpommern.
Der Biologe Christoph Wittek gab seine Einschätzung: Anhand des Fotos identifizierte er den Fisch aufgrund seiner silbernen Flanken als Tobiasfisch. Der Tobiasfisch gehört zur Familie der Sandaale.
Weltweit gibt es über 30 verschiedene Sandaalarten. In Nord- und Ostsee kommen allerdings nur zwei davon vor: der Tobiasfisch (auch kleiner Sandaal), der etwa 12 bis 18 Zentimeter lang wird, und der Große Gefleckte Sandaal mit einer Länge von bis zu 40 Zentimetern.
Sandaale sind vor allem in England, Irland und Dänemark sehr beliebte Angelköder. Sie werden in der Regel mit feinen Netzen über Sandbänken gefangen.
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Der Biologe Wittek schätzt, dass jenes Tier vom Ostseebad Göhren offenbar auf den Winter eingestellt war und am Strand Schutz gesucht hat, heißt es in der „Schweriner Volkszeitung“.
Angst braucht man vor den länglichen Fischen nicht zu haben, sie sind harmlos. Auch ihre tierischen Mitbewohner in der Ostsee müssen sich nicht fürchten, die Aale fressen vor allem Algenreste und Zooplankton.
Die Chance, einen Sandaal an der Ostsee zu erspähen, ist generell eher gering. Die Spaziergängerin hatte also eine Portion Glück, als sie den kleinen Tobiasfisch im Sand erblickte.
Eine weniger schöne Entdeckung machte eine Angler vergangene Woche auf Rügen. Was er am Strand entdeckte, macht traurig. >>> Hier kannst du mehr darüber lesen. (mae)