Rügen.
Auf der Ostsee-Insel Rügen geht es eigentlich ruhig zu. Doch nun wird die Insel von einer brutalen Tat überschattet. Tierquäler haben dort ihr Unwesen getrieben.
Die grausame Tat schockiert die Menschen auf Rügen. Was ist passiert?
Rügen: Grausame Tat schockiert Insel
Am Dienstagnachmittag hat ein Unbekannter ein Schaf von Schmids Biohof am Cliff in Mukran auf Rügen brutal getötet. Der Kopf wurde abgetrennt, das Schaf ausgeweidet und zum Teil zerlegt. Wie die „Ostsee-Zeitung“ berichtet, wurde ein Teil des toten Tieres mitgenommen und der Rest zurückgelassen.
Melanie Schmid, die Betreiberin des Hofs, ist entsetzt und wütend zugleich. Sie erstattete Anzeige bei der Polizei und macht die grausame Tat nun publik: „Ich möchte, dass die Leute in der Umgebung wissen, was hier passiert ist. Ebenso andere Viehhalter. Man weiß nie, was in solch einem Menschen vorgeht, der so etwas macht.“
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Das ist Rügen:
- Insel vor der Ostseeküste Vorpommerns
- Flächengrößte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands
- Etwa 77.000 Menschen leben hier
- Rügen ist zehnmal größer als Sylt
- Auf der Insel gibt es 100 Sonnenstunden pro Jahr mehr als in München
- Neben Stränden gibt es auf Rügen auch viele Naturschutzgebiete
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Außerdem sorgt sie sich um ihre Mitarbeiter. „Wenn sich ein Mensch mit Messer in dieser Gegend aufhält, dann kann er auch andere Dinge im Kopf haben“, sagt Schmid. Tatsächlich war es Mitarbeiterin Anne Grünberg, welche die schockierende Entdeckung bei einem Kontrollgang auf der Weide machte.
„Der Hund schlug an und führte mich direkt zu der Stelle, wo das verendete Tier lag“, berichtet Grünberg. Bei dem Schaf handelte es sich ausgerechnet um ein krankes zweijähriges Muttertier, das inzwischen auf dem Weg der Besserung war. Grünberg hatte sich um das Tier gekümmert.
Rügen: Vorfall erregt große Aufmerksamkeit
Nach dem grausamen Fund kam sogar eine Wolfsexpertin aus Rostock. Denn es war zunächst nicht klar, ob ein Wolf oder ein Hund die Gliedmaßen des Tieres abgetrennt haben könnte. „Die Wolfsbeauftragte zeigte mir die Schnitte, schloss also eindeutig aus, dass dafür ein Tier verantwortlich ist“, sagt Grünberg allerdings.
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Weiter sprach die Expertin von dilettantischen Schnitten. Die Betreiberin Schmid sagt: „Wer nur auf der Suche nach Fleisch ist, würde es nicht so ungeschützt auf den Waldboden ablegen und es damit verunreinigen.“ Warum das Schaf also getötet wurde, bleibt ein Rätsel. Denkbar eine Mutprobe als Motiv.
Dass es sich bei der Tat aber keineswegs um einen Spaß handelt, zeigt die große Aufmerksamkeit des Vorfalls. Sogar der Landesschaf- und Ziegenzuchtverband MV hat reagiert. Eine solche Tat habe es im Land noch nicht gegeben, heißt es. „Es kommt leider immer häufiger vor, dass Wölfe diese Tiere reißen, aber nicht auf diese Weise. Hier hat ganz klar der Menschenverstand ausgesetzt“, sagt Martina Genkel-Jenning vom Verband.
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Und sie spricht eine klare Warnung an Nachahmer aus. Zu Herden gehören in der Regel immer auch Herdenschutzhunde. Und: „Sie verteidigen sie vehement. Für Menschen kann es sehr gefährlich werden, wenn sie sich ihnen nähern“, so Genkel-Jenning.
Polizei bittet um Hinweise
Indes hat die Polizei die Ermittlungen in Sachen Diebstahl und Sachbeschädigung aufgenommen. Ob auch ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vorliegt, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Zu klären gilt zudem, wie der oder die Täter auf das Gelände gekommen sind. Ein Zaun direkt hinter dem Stall wurde aufgeschnitten und runtergetreten. Nahe liegt laut der „Ostsee-Zeitung“, dass man sich von dort aus Zugang verschaffte.
Wer Hinweise zu der Tat oder den Tätern machen kann, wird gebeten, sich an die Polizei in Bergen unter der Telefonnummer 03838/81 00 sowie an jede andere Polizeistelle oder über die Internetwache der Polizei unter www.polizei.mvnet.de zu melden. (nk)