Seit mehreren Wochen schon dürfen Urlauber wieder in Sankt Peter-Ording übernachten. Seitdem buchen Küsten-Fans ohne Ende. Die Urlaubssaison nimmt Fahrt auf.
Parallel dazu beginnt in Sankt Peter-Ording und der restlichen Küste die „Heuler-Saison“ – und das führt oft zu traurigen Problemen.
Sankt Peter-Ording weist auf ein Problem hin
Darauf macht der Küstenort auf seiner Facebook-Seite aufmerksam. Es geht um die sogenannten Heuler, junge Seehunde im Alter weniger Tage oder Wochen, die ihre Mütter dauerhaft verloren haben.
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Um das Elterntier auf sich aufmerksam zu machen, stoßen die Jungtiere wimmernde Laute aus. Davon leitet sich deren Name ab. 6.000 Seehunde werden etwa jährlich im Wattenmeer geborgen und einige hundert in einer Aufzuchtstation in Friedrichskoog aufgepäppelt.
Aber: „Nicht jeder Seehund am Strand ist ein ,Heuler’“, lässt Sankt Peter-Ording die Besucher wissen. Denn oft ruhen sich die Tiere auch einfach nur kurz an Land aus und benötigen keinerlei Hilfe.
Sankt Peter-Ording mahnt Besucher
„Die Beurteilung der Situation muss den Fachleuten überlassen werden“, mahnt der Küstenort und gibt den Strandbesuchern gleich ein paar Tipps zum richtigen Verhalten: „Mindestens 300 Meter Abstand halten, Leise sein und das Tier keinesfalls anfassen.
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Seehund oder Robbe?
- Bei beiden Tieren handelt es sich um Robben-Arten
- Seehunde sind die häufigste Robben-Art auf Sylt, ihr Bestand im gesamten Wattenmeer beläuft sich auf circa 40.000 Tiere
- Die Kegelobbe ist das größte Raubtier Deutschlands, ihr Name kommt von ihren kegelförmigen Zähnen, der Bestand liegt bei circa 8.000 Tieren
- Seehunde werden bis zu 1,80 Meter groß, Kegelrobben bis zu 2,60 Meter
- Kegelrobben bringen ihre Jungen im Dezember und Januar zur Welt. Bei der Geburt haben sie schneeweißes Fell, das sogenannte Embryonalfell, das nach circa vier Wochen verschwindet
- Seehunde bringen ihre Jungen im Juni und Juli zur Welt. Sie wechseln ihr Fell noch im Mutterleib
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Außerdem den Meeresbewohner am Fundort lassen und andere Tiere wie Hunde von dem Findling fernhalten. Stattdessen die Polizei benachrichtigen.
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Hundebesitzer in Sankt Peter-Ording unter Beschuss
Der Beitrag erhält jede Menge Zuspruch, wird zahlreiche Male kommentiert und geteilt. Vor allem über eine Sache regen sich die Sankt Peter-Ording-Fans auf: Die Hundebesitzer, die ihre Vierbeiner ohne Leine den Strand entlanglaufen lassen.
„Vielleicht sollte dann hier am Strand auch endlich mal durch die Kurverwaltung kontrolliert werden, dass die Touristen ihre Hunde anleinen“, schlägt etwa eine Frau vor.
„Die Ignoranz vieler Hundebesitzer ist sehr traurig“, schreibt eine andere Frau. „Menschen, die ihre Hunde in den Dünen rennen lassen, sieht man oft“, berichtet ein weiterer Küsten-Fan.
Sankt Peter-Ording-Fan macht klare Ansage
Zwar beteuert der Küstenort in einem eigenen Kommentar, die Hundehalter, die ihre Vierbeiner abseits der ausgewiesenen Flächen nicht an der Leine führen, darauf aufmerksam zu machen. Dem wiedersprechen viele jedoch.
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Vor lauter Aufregung um die Hunde geht fast der eigentliche, tierische Protagonist unter. Eine Frau schreibt dazu: „ Wenn sich alle an die Hinweise halten, hätten die Heuler viel öfter die Chance, vom Muttertier wieder eingesammelt zu werden.“
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Das trifft den Nagel auf den Kopf! Bleibt zu hoffen, dass sich möglichst viele Menschen die Tipps zu Herzen nehmen. (lh)