St. Peter-Ording (SPO) ist bekannt für seine kilometerweiten Sandstände, an welchen Urlauber den ganzen Tag verbringen können – selbst im Winter spazieren viele Touristen hier entlang und lassen sich von der kalten Brise durchpusten.
Doch so entspannt der Strandbesuch auch ist, ganz günstig wird’s in St. Peter-Ording (SPO) nicht. Die Kurtaxe soll steigen, und das sorgt bei manchen schon für ordentlich Ärger. Dabei zeigt sich: Die Gemeinde hat noch ganz andere Baustellen, die nicht nur die Urlauber, sondern auch die Einheimischen betreffen.
St. Peter-Ording (SPO): Große Herausforderungen
In der beliebten Nordsee-Gemeinde weht ab jetzt ein anderer Wind. Kaum vereidigt, muss der neue Bürgermeister Boris Pfau, ein ehemaliger Zahnarzt, gleich ins kalte Wasser springen. Die Finanzlage der Gemeinde ist mehr als angespannt. Der „SHZ“ berichtet, dass die Verluste in den letzten Jahren drastisch gestiegen seien. Allein im Jahr 2023 ist ein Minus von 2,65 Millionen Euro zu verzeichnen – und für 2024 wird ein Rekord-Defizit von fast 5 Millionen Euro erwartet.
Pfau und die Gemeindevertretung stehen nun vor der schwierigen Aufgabe, die Ausgaben zu senken und gleichzeitig mehr Einnahmen zu generieren. Laut „SHZ“ soll ab 2025 fast überall in der Gemeinde gebührenpflichtig geparkt werden – bislang ist St. Peter-Ording die einzige Touristenhochburg in Schleswig-Holstein mit kostenlosen Parkplätzen. Zudem sollen Kurtaxe, Fremdenverkehrsabgabe und Zweitwohnungssteuer steigen. Ein Thema, das nicht nur bei Einheimischen, sondern auch bei Urlaubern für reichlich Diskussionsstoff sorgt.
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St. Peter-Ording (SPO): „Wir leben über unsere Verhältnisse“
Die größten finanziellen Brocken sind laut Bürgervorsteher Boy Jöns die Kreisverwaltung, der Schulverband und der kommunale Finanzausgleich, die jährlich Millionen verschlingen. Auf der anderen Seite sind die Steuereinnahmen seit Jahren konstant. „Wir müssen jetzt Prioritäten setzen“, betont Lennart Kallsen, Vorsitzender des Finanzausschusses. Dazu müssen die Projekte nach ihrer Wichtigkeit bewertet werden – eine schwierige Aufgabe für die Kommunalpolitiker.
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Immerhin gibt es eine kleine Erleichterung: Die Rücklagen der Gemeinde wurden umgeschichtet, sodass St. Peter-Ording trotz der Verluste finanziell unabhängig bleibt – vorerst. Doch klar ist: Ohne harte Einsparungen und neue Einnahmequellen wird es eng.
„Mit der Ausgleichsrücklage haben wir uns etwas Luft verschafft. Das ändert aber nichts daran, dass wir über unsere Verhältnisse leben“, unterstrich Lennart Kallsen. „Wir drehen an allen Stellschrauben.“ Pfau und sein Team stehen vor einer Mammutaufgabe, die nicht nur die Finanzen, sondern auch das Image der Tourismusperle an der Nordsee prägen wird.