So manche Urlauber verbringen nicht nur ihre freie Zeit an den Stränden der Ostsee, sondern lassen sich verzaubern bei den Störtebeker Festspielen auf Rügen. Tickets werden oftmals vor dem Urlaub online vom heimischen Sofa aus gekauft, damit man langes Anstehen an den scheinbar überfüllten Kassen vermeidet.
Zwar hat man Zeit gespart, jedoch kein Geld! Denn ein Anbieter zockt vermeintlich Ostsee-Gäste, Zuschauer der Störtebeker Festspiele richtig ab.
Störtebeker Festspiele auf Rügen: Ticketpreise sorgen für Ärger
Handeln mit Event-Tickets scheint offenbar ein lukratives Geschäft zu sein.
Gibt man „Störtebeker Festspiele Tickets“ in der Suchmaschine Google ein, kommt man sofort auf – Viagogo. Aber Achtung! Es handelt sich um eine Ticketbörse, die für böse Überraschungen sorgen kann.
Extrem teure Karten und saftige Verwaltungsgebühren befinden sich in dem Warenkorb der Börse. Oftmals liegen die Ticketpreise weit über dem Normalpreis bei der Veranstaltungsstätte vor Ort. Hier würde eine Karte knapp 20 Euro kosten, auf dem Portal 37 Euro inklusive 20 Euro Verwaltungsgebühren. Seriös und günstig geht offenbar anders!
Die Veranstalter kämpfen täglich mit diesem Problem und sprechen von Hunderten Fällen.
„Wir haben unsere Gäste schon früh vor Viagogo gewarnt, aber leider ist es immer noch ein Problem. (…) Wir bitten darum, Anzeige zu erstatten und sich bei der Verbraucherzentrale zu beschweren.“, sagt Anna Hick, Sprecherin der Störtebeker Festspiele, zur „Ostsee-Zeitung (OZ)“.
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Störtebeker Festspiele auf Rügen: Verbraucherzentrale klärt auf
Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein weist gegenüber MOIN.DE darauf hin, dass besonders gefragte Tickets bei Viagogo sogar das Achtfache kosten können. „Verbraucher müssen beim Kauf über Zweitmarkt-Plattformen damit rechnen, dass auch der private Verkäufer am Weiterverkauf verdienen möchte. Die Tickets sind damit häufig teurer als der aufgedruckte Preis. Die Ticketplattformen müssen seit dem 28. Mai 2022 neben dem verlangten Preis zusätzlich den ursprünglichen Ticketpreis nach Angabe des Verkäufers nennen. So sollen Verbraucher erkennen können, ob das Ticket teurer verkauft wird“, sagt Pressesprecher Stephan Göhrmann, der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein.
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Vorsicht sei auch geboten, beim Kauf von personalisierten Konzerttickets, warnt Göhrmann: Stimmt der Name auf dem Ticket nicht, hat der Käufer keinen Anspruch auf Einlass. Verbraucher sollten daher keine personalisierten Tickets über Zwischenhändler erwerben.
Also, lieber an der Kasse anstellen – sonst wird aus dem Spaß ein teures Vergnügen.
Was Viagogo zu dem scheinbaren Ticket-Dilemma sagt, blieb unbeantwortet. Gegenüber MOIN.DE hat sich der Online-Ticketanbieter nicht geäußert.