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Stralsund: Frau hat 80 Kilo abgenommen, doch damit hören die Probleme nicht auf – „Wär ich lieber dick geblieben“

Stralsund: Frau hat 80 Kilo abgenommen, doch damit hören die Probleme nicht auf – „Wär ich lieber dick geblieben“

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Stralsund: Franziska Kasel hat 80 Kilo abgenommen und zeigt ihre Hose von früher. Foto: NDR

Franziska Kasel hat vor einigen Jahren noch fast 170 Kilogramm auf die Waage gebracht und konnte sich damals kaum mehr bewegen. Mit Hilfe des Teams des Helios Hanseklinikums in Stralsund hat sie inzwischen 80 Kilogramm abgenommen. Geholfen haben dabei auch zwei Magen-Operationen.

Für die 32-Jährige hören die Probleme damit jedoch nicht auf. Ihre Geschichte erzählt die zweifache Mutter in der NDR „Nordreportage“. Helfen sollen ihr nun die Ärzte Christian Lau aus dem Hanseklinikum und Per-Hendrik Lange, der seine Praxis in der Nähe von Stralsund hat.

Stralsund: 90.000 Übergewichtige in Vorpommern-Rügen

Franziska Kasel hält ihre Klamotten von früher in die Kamera. „Da würde ich heute zweimal reinpassen“, sagt sie. Ihre Hosen hatten früher Größe 56, heute trägt sie eine 40. Und was früher ein Oberteil war, ist heute ein Kleid. „Größe 52, heute trage ich 38 bis 40.“

Mit ihrem Übergewicht war die 32-Jährige eine von fast 90.000, teilweise schwerst übergewichtigen, Einwohnern im Landkreis Vorpommern-Rügen. Zum Vergleich: Rund 200.000 Menschen leben hier.

„Das ist ein Versorgungsvolumen, das mit der vorhandenen Anzahl an Ärzten fast gar nicht abzuarbeiten ist. Das Problem des Übergewichtes ist ja gar nicht das Übergewicht an sich, sondern die Folgen, die daraus entstehen“, sagt Per-Hendrik Lange in der Reportage.

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Stralsund: Übergewicht hat schwere Konsequenzen

Damit meint der Mediziner, der in seiner Praxis krankhaft Übergewichtige behandelt: „Bluthochdruck, Diabetes, Beschwerden im Stütz- und Bewegungsapperat, Knie-, Rücken-, Hüftbeschwerden, aber auch psychische Erkrankungen, die daraus resultieren.“

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Das ist Stralsund:

  • Die Hansestadt Stralsund befindet sich im Nordosten von Deutschland und ist als die älteste Stadt Pommerns.
  • Rund 60.000 Menschen leben in Stralsund.
  • Als Gründungsmitglied der Hanse gelangte die Stadt einst zu erheblichem Wohlstand.
  • Die Altstadt zählt seit 2002 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
  • Der wichtigste Wirtschaftszweig der Hansestadt ist inzwischen der Tourismus. Stralsund zieht viele Urlauber an und ist mit seiner Lage in der südlichen Ostsee-Region ein optimaler Ausgangspunkt für Touristen.
  • Über die Rügenbrücke ist Stralsund direkt mit der Ostsee-Insel verbunden, weshalb sie auch als „Tor zur Insel Rügen“ bezeichnet wird.

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Aber man sehe auch eine gehäufte Zunahme an Krebserkrankungen, allein beim Gebärmutterhalskrebs liege die Wahrscheinlichkeit um 50 Prozent höher. „In der Summe reduziert das Übergewicht die Lebenserwartung um zehn Jahre“, so Lange.

Doch selbst nach der erfolgreichen Behandlung ihres Übergewichts, hören die Probleme für Franziska Kasel nicht auf. „Wenn man wahnsinnig abgenommen hat, dann sind das 50, 100 Kilogramm, fühlt der Mensch sich wie in einem zu großen Anzug“, erklärt Langes Kollege Christian Lau.

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Stralsund: Patienten haben überall zu viel Haut

Was er meint: „Man hat überschüssige Haut, es entstehen Hautfalten, Schweiß, Entzündungen. Man würde nie in die Sauna oder an den Strand gehen. Man hat Scheu dem Partner gegenüber.“

Daraus würden sich wiederum weitere Probleme ergeben. „Ich hab’s nicht selten gehört: Hätte ich mich mal nie operieren lassen, wär‘ ich mal lieber dick geblieben“, so Lau. Auch Franziska Kasel hat überall zu viel Haut, die sich von alleine nicht zurückbildet.

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„Wenn man so massiv abgenommen hat, dann ist es nicht nur die Bauchfettschürze, die zu viel ist, sondern es ist im Prinzip alles. Es ist nicht nur vorne, nicht nur hinten, es ist auch an der Seite, am Po“, erklärt der Chirurg.

Stralsund: Krankenkassen verweigern häufig Straffungsoperationen

Doch wer übernimmt die Kosten für die Straffungsoperation? Im Fall von Franziska habe die Krankenkasse alle Hautoperationen abgelehnt, heißt es in der Reportage. Erst nach einem Widerspruch wurde eine Bauchdeckenplastik genehmigt.

Mehr jedoch nicht. Für die Ärzte kein Einzelfall. Sie können nicht nachvollziehen, dass Patienten nach so einem Abnehmerfolg einfach im Stich gelassen werden. Nun aber ist Franziska erst einmal froh, dass zumindest diese Operation im Hanseklinikum Stralsund durchgeführt wird.

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Wie diese verläuft und wie es mit Franziska Kasel weitergeht, erfährst du in der „Nordreportage“, die es hier in der NDR Mediathek gibt. (mk)