Am Strand der Ostfriesischen Inseln und am niedersächsischen Festland wurden wachsartige, weiße Stoffe gefunden. Jetzt ermittelt die Wasserschutzpolizei-
Nach ersten Erkenntnissen könnte die Ursache für die Verschmutzung am Strand Paraffin sein, wie ein Sprecher der Wasserschutzpolizei in Oldenburg am Donnerstag sagte. Genaueres soll eine Untersuchung klären.
Das Ausmaß der Verschmutzung war zunächst nicht abschätzbar. Es seien Klumpen groß wie eine Wassermelone etwa am Strand von Borkum gefunden worden, andernorts seien die Stücke so groß wie eine Handfläche, sagte der Sprecher.
Strand: Küstenschutz vermutet Paraffinrückstände
Zunächst waren bereits am Mittwoch von den Inseln Borkum, Langeoog und Spiekeroog Funde gemeldet worden. Nachdem sich die Wasserschutzpolizei am Donnerstag auch aus der Luft einen Überblick verschaffte, wurden weitere Sichtungen auch auf anderen Inseln und dem Festland, etwa bei Butjadingen, bekannt.
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Das ist die Nordsee:
- die Nordsee ist ein Randmeer des Atlantischen Ozeans
- die Nordsee ist ein wichtiger Handelsweg und dient als Weg Mittel- und Nordeuropas zu den Weltmärkten
- die Fläche beträgt 570.000 Quadratkilometer
- sie ist bis zu 700 Meter tief
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Farbe und Aussehen ließen darauf schließen, dass es sich nicht bei allen Funden um ein und dieselbe Substanz handele, sagte der Polizeisprecher. Daher sei auch eine unterschiedliche Herkunft möglich.
Mitarbeiter der betroffenen Inselgemeinden und des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) begannen am Donnerstag damit, die wachsartigen Anlandungen einzusammeln.
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Wie ein NLWKN-Sprecher mitteilte, wurden Proben des Materials genommen, die nun analysiert werden sollen. Es sei naheliegend, dass es sich um Paraffinrückstände handele – eindeutig geklärt sei dies aber noch nicht, sagte er.
Strand: Paraffin-Tanks müssen in Häfen gereinigt werden
Paraffin wird unter anderem zur Herstellung von Kerzen oder Cremes verwendet und dient auch als Brennstoff. Reines Paraffinwachs ist nach NLWKN-Angaben nicht als wassergefährdend eingestuft.
Woher die aktuellen Klumpen kommen, ist unklar. Häufig werden Öl- und Chemikalienreste von Schiffen auf der Nordsee entsorgt – zum Beispiel wenn Rückstände aus den Schifftanks gewaschen werden.
Nachdem in vergangenen Jahren immer wieder Paraffin- und Pflanzenfettrückstande an den norddeutschen Küsten angespült worden waren, wurde das Einleiten von Paraffin und paraffinähnlichen Stoffen Anfang 2021 strikter geregelt – ein Verbot gibt es jedoch nicht.
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Angesichts der neuen Funde geht die Grünen-Landtagsabgeordnete Meta Janssen-Kucz (Borkum) bereits von einer „Paraffin-Schwemme“ an den Ostfriesischen Inselstränden aus. „Seit diesem Jahr müssen Frachter ihre Paraffin-Tanks in den Häfen reinigen und entsorgen. Klar ist, dass das Verbot ignoriert wurde“, teilte die Politikerin mit.
Die Landesregierung müsse nun umgehend alle Möglichkeiten zur gezielten Überwachung, etwa durch Satellitenbildauswertung ausweiten, um die Verursacher haftbar machen zu können.
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„Hier rächt sich das Nichtstun von Umweltminister Olaf Lies wie auch der Abgeordneten von SPD und CDU in der Küstenregion gleich doppelt“, sagte Janssen-Kucz. (dpa)