Durch den Ukraine-Krieg zeichnen sich mittlerweile auch Konsequenzen für die Menschen im Norden Deutschlands ab. Unter anderem in Kiel entbrennen derzeit heftige (Preis-)Kämpfe um Alltägliches im Supermarkt.
Durch aberwitzige Sprit-Preise ist Autofahren mittlerweile zu einem Luxus geworden – und auch beim alltäglichen Einkauf in Kiel müssen die Menschen nun rechnen. Ein Supermarkt vor Ort lässt seine Kunden jetzt so richtig in den Geldbeutel greifen.
Supermarkt in Kiel: Eine Palette voll Gold
Es scheint aktuell das Salz der Moderne zu sein: Schnödes Speiseöl. Aus manchen Supermärkten ist es bereits fast gänzlich verschwunden, Lieferengpässe treiben dazu die Preise der vorhandenen Reste in absurde Höhen.
In Kiel herrscht ein regelrechter Preis-Boom um Sonnenblumenöl. Ein Mann aus der Ostsee-Stadt hat in den sozialen Netzwerken nun ein „Schnäppchen“ geteilt, dass Betroffene fassungslos zurücklässt.
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Das ist Kiel:
- Kiel ist Landeshauptstadt und auch bevölkerungsreichste Stadt von Schleswig-Holstein
- Hier leben rund 246.300 Menschen
- Die Stadt ist ein bedeutender Stützpunkt der Marine
- Kiel ist bekannt für den Handballverein THW Kiel und den Fußballclub Holstein Kiel
- Jährlich lockt die Kieler Woche viele Besucher an
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Denn die Supermarkt-Kette Famila verlangt knapp sechs Euro für einen Liter des nahrhaften Naturals – das ironischerweise von einem Hersteller namens „Herr Edelmann“ stammt.
Als hätte jemand Gold auf Flaschen gezogen, leuchtet eine große Holzpalette mit Literweise Sonnenblumenöl in einem Gang der Famila-Filiale der Küsten-Metropole und buhlt um Kunden. Mit knapp sechs Euro für den Liter spielt Sonnenblumenöl in diesem Supermarkt nun fast in einer Liga mit Edel-Parfüm.
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Ein Spritzer in die Pfanne für umgerechnet 60 Cent? Da bekommen nicht nur angehende Edelmänner und -frauen Schnappatmung: Unter dem Posting auf Facebook sammelten sich binnen kurzer Zeit zahlreiche Kommentare.
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Wut auf Supermarkt in Kiel
Einige Beobachter vermuten gar einen Aprilscherz hinter dem Preisschild. Doch der Preis ist bittere Realität.
„Ne Frechheit“ vermerkt ein Kieler in norddeutscher Knappheit und erntet reichlich Zustimmung. Ein anderer Mann vermutet sogleich „Abzocke“, vielfach werden Vergleiche zu angestiegenen Benzin- und Zigarettenpreisen gezogen.
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„Die merken doch nichts mehr“ und „Einfach nur noch krank“ sind Reaktionen von Menschen, die aus ihrer Ohnmacht angesichts der Auswirkungen des Ukraine-Kriegs keinen Hehl machen. Neben etlichen Wut-Emojis finden sich allerdings auch moderate Stimmen, die versuchen, den Geschockten Mut zu machen.
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Supermarkt in Kiel: Das findet sich noch in den Regalen
Eine Frau weist auf Alternativen hin und trifft damit einen Nerv. Denn aktuell ist sogar das deutlich hochwertigere Oliven-Öl in vielen Supermärkten billiger als Sonnenblumen-Öl. Und Butter sowie sahnehaltige Pfannenschmierer sind ebenfalls günstig zu haben.
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Dennoch zeigen die emotionalen Reaktionen aus Kiel, wie sehr der erschütternde Ukraine-Konflikt nicht nur in die Köpfe der Menschen im Norden, sondern ganz real auch in deren Alltag einbricht. (wip)