Immer noch befindet sich Sylt im Winterschlaf. Seit Anfang November dürfen keine Urlauber mehr auf der Nordsee-Insel übernachten. Wenn es endlich wieder soweit ist und der Tourismus wieder Fahrt aufnimmt, ist noch vollkommen unklar.
Doch mit jedem Tag, der so vergeht, wird die Lage für den Tourismus auf Sylt schwieriger. Sollte auch das Ostergeschäft noch wegfallen, könnten viele Betriebe auf Sylt, Föhr und Amrum in eine existenzbedrohende Lage geraten.
Sylt: Auf der Insel herrscht Zukunftsangst
Denn das hatten sich die Touristiker und Unternehmen auf Sylt laut „Allgemein Hotel- und Gastronomie-Zeitung“ (Ahgz) erhofft. Doch die Realität sieht anders aus. Über Öffnungsszenarien gibt es unterschiedlichste Meinungen und Ansätze bei Bund und Ländern.
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Während sich einige Ministerpräsidenten wie Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer in den letzten Tagen gegen einen Osterurlaub in Deutschland aussprachen, wollte beispielsweise Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (beide CDU) ihn noch nicht abschreiben.
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Das ist Sylt:
- Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
- Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
- Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde
- Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
- Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt
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Und so herrscht nicht nur in Gastronomie und Hotellerie Angst über die Zukunft, sondern auch bei der Ferienwohnungsvermietung und dem Einzelhandel.
Die Situation auf Sylt ist bedrohlich
Wie bedrohlich die Situation ist, geht aus einer Erhebung hervor, die die Unternehmervereine der Inseln Sylt, Föhr und Amrum unter 491 Betrieben in der Zeit vom 13. bis 16. Februar vorgenommen haben.
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Demnach gaben 29 Prozent der befragten Unternehmen an von Insolvenz bedroht zu seien, sollte das Ostergeschäft ausfallen, wie die Unternehmervereine der Inseln am Donnerstag mitteilten.
71 Prozent gaben demnach an, sie könnten ihr Unternehmen bei Fortsetzung des Lockdowns über den 7. März hinaus noch maximal drei Monate fortführen. Zudem haben 65 Prozent der teilnehmenden Betriebe den Angaben zufolge bis dato keine Auszahlung von Hilfsgelder erhalten.
Initiative sieht Sylt gefährdet
In einer Mitteilung einer Initiative aus prominenten Gastronomen, Hotelbetreibern, Einzelhändlern und Ferienvermietern von Sylt gibt es laut „Ahgz“ daher einen dringenden Appell.
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Bleibt die Hilfe aus, so sind die Konsequenzen verheerend. Denn Nicht-Hilfe bedeute: „Die Destination Sylt ist gefährdet.“ Und so gibt es eine klare Forderung an die Politik: „Geben Sie uns eine Perspektive!“ (mk mit dpa)