Auf Sylt braut sich was zusammen. Denn wo vorher schon Wut war, droht sie jetzt endgültig zu eskalieren. Die Schlagworte: Politikunfähigkeit, Flüchtlingskrise und blasierte Reiche.
Das Politikum, um das es geht: Container für Geflüchtete auf der Insel Sylt. MOIN.DE berichtete bereits und erfuhr jetzt von den wahren Ausmaßen eines Planungs-Debakels.
Sylt: Keiner da
Die Kritik war von Beginn an groß: Auf Sylt sollte ein Container-Dorf für geflüchtete Menschen entstehen. Für rund zwei Millionen Euro stellte die Gemeinde Wohncontainer auf, Ende September 2024 sollten die Gebäude fertig sein.
Jetzt stehen sie, der Aufschrei war vorerst verstummt – doch das teure Projekt kommt seinem Nutzen offenbar so gar nicht nach. Denn im Januar 2025 steht die Anlage auf der Insel der Reichen und Schönen noch immer leer. Planungsversagen seitens der Politik, unkt es auf Sylt. Doch da ist noch mehr.
+++ Sylt: Millionen-Euro für nichts? Das sagt die Gemeinde zu dem Planungs-Debakel +++
Sylt: Abgeschlagen und geisterhaft
Denn der Standort des Container-Dorfes lässt eine echte Nutzung kaum zu – zu weit entfernt von sämtlichen Fußgängerzonen, dem Leben auf Sylt. Eine Bus-Station gibt es zwar, doch die liegt rund 850 Meter entfernt vom teuren Vorzeige-Dorf. Busse fahren hier zweimal am Tag ab, nur Nachmittags.
Dabei bietet die aktuell geisterhafte Unterkunft für Schutzsuchende durchaus Vorteile für das von Personalnot gebeutelte Sylt. Während Geschäftstreibende und Gastronomen händeringend nach Arbeitskräften suchen, müssten die Container-Bewohner immerhin nicht auf die Insel pendeln. Wären denn welche da.
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Was bis heute ebenfalls fehlt, ist ein tragfähiges Integrationskonzept. Während bereits Ende 2023 ein großzügiges Konzept innerhalb einer Gemeindevertretersitzung angekündigt wurde, ist bislang wenig passiert. Es bleibt ein unansehnliches, ungenutztes Container-Areal. Schön ist das nicht – aber es scheint wenigstens niemanden auf Sylt groß zu stören.
Die Gemeinde Sylt äußerte sich gegenüber MOIN.DE bislang nicht.