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Sylt: Millionen-Euro für nichts? Das sagt die Gemeinde zu dem Planungs-Debakel

Über eine Million Euro, aber das Container-Dorf auf Sylt bleibt leer! Jetzt verteidigt sich die Gemeinde.

© IMAGO / Zoonar / Schöning

Sylt: Was man über die Trauminsel in der Nordsee wissen muss

Über die berühmte nordfriesische Insel Sylt gibt es viel zu lernen. Sie steht zu weiten Teilen unter Naturschutz und beherbergt den nördlichsten Punkt Deutschlands.

Über eine Million Euro blätterte die Gemeinde für Wohn-Container auf Sylt hin. Obwohl das Thema für endlose Debatten auf der schönen Nordsee-Insel sorgten, wurde das Dorf Ende September fertiggestellt.

Doch im Januar 2025 steht das Container-Dorf auf Sylt immer noch leer! Die Gründe sind vielseitig. Was bis heute fehlt, ist ein tragfähiges Integrationskonzept. Wie verteidigt die Gemeinde das Planungs-Debakel?

Sylt: Noch keine Zuweisungen

Die große Frage bleibt: Wieso stehen die Container bis heute leer? Fehlt es an Konzepten für die Betreuung, an Unterstützung und Integration der Schutzsuchenden? Florian Korte, Pressesprecher der Inselverwaltung der Gemeinde Sylt, sagt dazu: „Die Container auf dem Flughafengelände sind bezugsfertig und stehen zur Verfügung, sobald die ersten Zuweisungen von geflüchteten Menschen erfolgen.“

Er betont gegenüber MOIN.DE, dass die Gemeinde davon ausgehe, dass dies in den kommenden Wochen der Fall sein würde. Auch zu der abgeschiedenen Lage des Container-Dorfs und der schlechten ÖPNV-Bindung äußert sich Korte oberflächlich.

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Sylt: Integrationskonzept steht nicht

„Der Standort der Container war Bestandteil politischer Beratungen und Beschlussfassungen, die öffentlich einsehbar sind“, heißt es seitens Korte gegenüber MOIN.DE. Um die Integration wird sich auch keine Sorgen gemacht. „Über die Ankerstube, unsere gemeindeeigene Beratungsstelle und die Flüchtlingshilfe bekommen die geflüchteten Menschen die nötige Unterstützung, um auf Sylt anzukommen.“

Was aber feststeht: Ein tragfähiges Integrationskonzept steht nicht. „Darüber hinaus arbeiten wir derzeit an einem umfänglichen Integrationskonzept“, so Korte. Doch wann dieses Konzept wirklich steht, das weiß keiner. Bis dahin stehen die Container leer – und das, nachdem so viel Geld reingesteckt wurde.


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Allein 500.000 Euro kostete die Herrichtung – 550.000 Euro kommen an Mietkosten für zwei Jahre noch obendrauf. Die Gesamtkosten belaufen sich also auf mehr als eine Million Euro. Wird Zeit, dass diese Summe gebührend genutzt wird.