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Sylt: Gastronom von Kult-Lokal packt aus – „Glück auf meiner Seite“

Das Pinocchio in Westerland auf Sylt ist ein echtes Kult-Lokal. Georg Supanz plaudert gegenüber MOIN.DE aus dem Nähkästchen.

Sylt
© privat

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Über die berühmte nordfriesische Insel Sylt gibt es viel zu lernen. Sie steht zu weiten Teilen unter Naturschutz und beherbergt den nördlichsten Punkt Deutschlands.

Wo andere längst verzweifelten wären, sagte sich Georg Supanz: „Jetzt erst recht!“ Der Betreiber des beliebten Restaurants „Pinocchio“ in Westerland auf Sylt musste vor zwei Jahren seinen Standort aufgeben. Denn das Gebäude sollte abgerissen werden. Danach hätte Supanz an derselben Stelle sein Lokal erneut eröffnen können.

Allerdings sollte sich die Miete von 4.500 Euro auf satte 18.500 Euro im Monat erhöhen. „Vereinbart war etwas ganz anderes“, erzählt Supanz. „Damals war ich total verzweifelt. Mein Herz blutete. Aber heute bin ich froh, dass es so gekommen ist.“

Sylt: Georg startete neu durch

Denn anstatt den Kopf frustriert in den Sand zu stecken, bündelte das Stehaufmännchen seine ganze Energie und startete komplett neu durch. Er investierte Geld, Schweiß und Durchhaltevermögen und wandelte den Rückschlag in eine Erfolgsgeschichte um. Nach einer zweijährigen Umbauphase eröffnete er das Restaurant „Pinocchio 2.0“ an einer anderen Stelle, keine 50 Meter entfernt. Statt Einnahmen zu generieren, mehrten sich aber die Ausgaben. Ein Risiko, das sich gelohnt hat. „Das Schicksal wollte es so“, sagt Supanz. „Ich hatte das Glück auf meiner Seite.“

Besucht man heute das „Pinnochio“, bekommt man kaum einen Platz. „Ich bewirte mit meinem Team in der Saison Hunderte von Gästen pro Tag“, erzählt Georg Supanz, als MOIN.DE ihn in dem gemütlichen Lokal besucht, in dem viel Holz und Brauntöne dominieren. „Zwar arbeite ich 12 bis 14 Stunden pro Tag, aber es macht mir große Freude. Wenn ich mal etwas anderes vorhabe, vertritt mich meine Tochter Aurora, ein Profi. Sie ist Restaurantfachfrau und hat ihr Handwerk im Hotel Stadt Hamburg gelernt.“

Sylt: Viele Promis zu Gast

Zu den Gästen zählen die klassischen Sylt-Urlauber, die kaum in die namhaften Promi-Hotspots drängen und viele Inselbewohner, die ihren ersten Wohnsitz auf Sylt haben. Jedoch hat sich die gute Küche inzwischen auch bei einigen VIPs herumgesprochen. Denn in den einschlägigen Bewirtungsportalen wird sie sehr gelobt. So ließen sich schon die ehemalige Star-Kickerin Steffi Jones mit ihrer Ehefrau Nicole, Fußball-Legende Otto Rehagel oder Moderatorin Ulla Kock am Brink dort blicken. „Sie kommen wegen dem Essen und nicht, um gesehen zu werden“, erzählt Supanz.

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Fußball-Legende Otto Rehhagel (r.) feierte gerade heimlich seinen 86. Geburtstag bei Georg Supanz im „Pinocchio“. Foto: privat

Und welches Gericht ist der Renner? „Die Pastas sind wegen unserer selbstgemachten Tomatensoße mega beliebt. Wir kochen kistenweise Tomaten, Zwiebeln und Oliven ein und würzen mit frischen Sträuchern Basilikum. Zudem verwenden eine geheime Gewürzmischung“, verrät der Gastronom. „Aber unser Schnitzel Geppetto ist unschlagbar. Manche Gäste kommen nur deshalb her.“ Ist das Rezept auch geheim? „Eigentlich schon. Aber ich mache für MOIN.DE mal eine Ausnahme“, grinst Georg Supanz. 



Man nehme für vier Personen: 800 Gramm Schweineschnitzel, 200 Gramm Schafskäse, einen halben Teelöffel Oregano, Salz und Pfeffer und verteilt das auf vier kräftig geklopfte Schnitzel. Dann legt man einen Rosmarinzweig in die Mitte und klappt das Schnitzel zusammen. Mit Olivenöl einreiben, in Mehl wälzen und auf niedriger Temperatur in der Pfanne braten. 0,1 Liter Weißwein hinzufügen. Ein paar Minuten dünsten. Fertig.