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Sylt: Was keiner glauben wollte, ist jetzt Realität – die fetten Jahre sind vorbei

Ganz offiziell: Die Kehrtwende auf Sylt ist da. Während der entfesselte Kapitalismus zur Ruhe kommt, gibt es Vorteile für Schnäppchenjäger.

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Sylt: Fünf überraschende Fakten zur Insel

Sylt ist eines der beliebtesten Reiseziele in Deutschland. Wir haben fünf überraschende Fakten zur Insel gesammelt.

Jetzt ist es offiziell: Auf Sylt herrscht der Preis-Sturz!

Was lange unvorstellbar schien, ist jetzt Realität – Immobilienpreise auf der Luxus-Insel an der Nordsee fallen nach Jahren des Höhenflugs. Der Abgesang auf die fetten Jahre von Immobilien-Bonzen hat Vorteile.

Sylt auf dem Weg in die Normalität?

„Ja, die Immobilienpreise haben sich korrigiert – der Corona-Hype ist vorbei“, erklärt Peter Peters, einer der Top-Makler der Insel, gegenüber der „Welt“. Der einstige Pandemie-Boom, in dem Häuser und Wohnungen auf Sylt wie warme Semmeln verkauft wurden, scheint passé.

„Das ist aber keine schlechte Nachricht“, betont Peters. „Es ist eine Rückkehr zu einem normalen Niveau – endlich gibt es wieder Schnäppchen für clevere Käufer!“, sagt er. Denn während des Corona-Booms seien die Preise auf Sylt nahezu explodiert. Die neue Entwicklung sei, so der Makler, ein Zeichen eines gesunden Marktes: „Kein Markt kann ewig nur nach oben gehen“.

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Sylt: Altbauten unter Druck

Besonders ältere Immobilien, die zwischen 20 und 30 Jahre auf dem Buckel haben, verlieren an Wert. Der Grund? Sanierungsbedarf. Obendrein prüfen Banken heute viel genauer, ob eine Immobilie auf Sylt auch in der Zukunft sinnvoll genutzt werden kann – vor allem im Hinblick auf Ferienvermietungen.

Ein Schlagwort, das auf Sylt immer häufiger fällt: Drittverwendungsfähigkeit. Wer kauft, will sicher sein, dass sich das Investment lohnt – nicht nur jetzt, sondern auch in Zukunft.


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Sylt: Nachfrage bleibt stark

Trotz sinkender Preise bleibt die Nachfrage auf Sylt groß. „Aber die Käufer sind zurückhaltender geworden“, so Peters zur „Welt“. Viele Interessenten achten nun stärker auf den Preis, denn Inflation, Wirtschaftskrise und steigende Lebenshaltungskosten zwingen auch gut betuchte Käufer zum Sparen. Die ungebremste Kauflust der Pandemie-Zeit – als Zinsen niedrig und Reisen kaum möglich waren – ist Geschichte. Damals wurde gekauft, was der Markt hergab, oft sogar als Homeoffice-Alternative.

Auch Peter-Georg Wagner vom Immobilienverband IVD Nord bestätigt: „Wenn es deutschlandweit Tendenzen gibt, ist Sylt davon nicht ganz ausgenommen.“ Überall sind die Kaufpreise 2022 gefallen. Gründe dafür seien gestiegene Baukosten, Fachkräftemangel, teure Energie und hohe Zinsen.

Doch: Luxus bleibt Luxus. Käufer auf Sylt sind oft weniger abhängig von Finanzierungen, was diese Region zumindest teilweise resistent gegen Preisschwankungen macht. Unsicherheiten gibt es dennoch: Energetische Sanierungspflichten und die Angst vor Verschuldung lassen manche Interessenten zögern.